Astrid Reuter: Voodoo

Astrid Reuter: Voodoo und andere afrikanische Religionen

Das Buch ist im Jahre 2003 im Verlag C. H. Beck aus München erschienen. Es ist 128 Seiten dick.

Die Inhaltsangabe

Zombies. Der frenetische Rhythmus der Trommeln. Blutige Tieropfer. Sie gehören zum Voodoo, den wir alle aus der Karibikinsel Haiti kennen. Oder? Folgt man der Inhaltsangabe auf dem hinteren, rotbraunen Buchdeckel, möchte die Autorin erklären, was es mit afroamerikanischen Religionen wie Voodoo, Santeria, Candomblé und Umbanda auf sich hat.

Die Religionswissenschaftlerin und Ethnologin beschreibt die Ursprünge dieser Religionen in der dunklen Zeit des Sklavenhandels. Reuter beschreibt die Götter, Weltbilder und Rituale. Und zu guter letzt geht sie auf die Gegenwart ein.

Das Buch ist Bestandteil der Buchreihe „Wissen in der Beck`schen Reihe“.

Die eigentliche Besprechung

Schon beim flüchtigen Durchblättern wird deutlich, daß das Buch nicht bebildert ist, sondern nur aus Text besteht. Dies ist offensichtlich ein Mangel. Der Leser erhält so überhaupt keine Vorstellung davon, wie Personen (z. B. Priester bei Veranstaltungen), Kultgegenstände und Veranstaltungsorte aussehen. Gerade bei so unbekannten Religionen, von denen in der Öffentlichkeit völlig falsche Vorstellungen bestehen, wären solche optischen Reize schon sinnvoll gewesen.

Aber egal. Wenden wir uns dem Textteil zu. Wie schon gesagt: Reuter ist Religionswissenschaftlerin. Wer andere Bücher aus der Beck`schen Wissensreihe kennt, weiß, daß sie oft genug nicht mehr als ein oberflächlicher Einstieg in die jeweilige Thematik sind. Reuter bietet hier mehr. Sie führt auf leicht verständliche Art und Weise in die jeweilige Religion ein, so daß auch der unbedarfte Leser einen Zugang finden. Dank des regen Götterglaubens der Afroamerikaner kann der Text auch ungewöhnlich lebhaft und lebendig sein, was sich an den vielen Anekdoten zeigt. Der Text ist umfangreich, gut recherchiert und reich an Informationen.

Die Zielrichtung ist dabei klar. Religiös interessierte Leser finden hier religiöse Hintergrundinformationen. Und wer eher kulturell (wie z. B. literarisch oder cineastisch), touristisch oder volkskundlich interessiert ist, kommt hier auch auf seine Kosten. Er kann nämlich leichter diejenigen Dinge einordnen, die ihm im Alltag begegnen.

Hier wird schnell klar, daß – beispielsweise – nicht Stecknadeln in eine Puppe gesteckt werden; diese Puppe symbolisiert niemanden und macht niemanden krankt. Beim Voodoo und den anderen hier beschriebenen Religionen wird inhaltlich auf das zurückgegriffen, was die Afroamerikaner aus ihrer Heimat kannten. Diese ursprünglich afrikanischen Religionen werden dann mit christlichen Elementen vermischt.

Das Fazit

Ein Fazit ist hier schnell gezogen. Hier liegt gute Literatur zu einem vermeintlichen religiösen Randthema vor. Es kann aber auch zur Vorbereitung einer Urlausreise in die Karibik herangezogen werden.

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