Barfuß Schritt für Schritt

Dorsi Iding: Barfuß Schritt für Schritt – Achtsam wie ein Buddha mit Hilfe von 52 leichten Übungen und Meditationen – (Kartenset mit 52 Karten)

Gelassenheit in Karten

Es ist alleine unser Geist, der die Welt erschafft, in der wir leben. Sagt der Dalai Lama. Und der muss es ja wissen. Sagt aber auch der innere Seher jedes Einzelnen, und auch der weiß es ganz bestimmt. Nur ist mit all diesem Wissen noch nicht viel getan, denn diese Wissensform ist Blabla-Wissen, einfach deshalb, weil sie gesprochen ist; wer den anderen Weg gehen will, der muss in die Praxis; nicht des Arztes, sondern vielmehr des eigenen Heilers. Dessen Name ist Achtsamkeit, Mediation oder Bewusstheit. Er verändert alles und das Schöne ist: es kostet nichts und schenkt uns den köstlichen Nektar der Faszination des Moments, wie auch immer der aussehen mag.

Barfuß Schritt für Schritt heißen Buch und Kartenset vor Doris Iding, die mit dieser Allegorie auf die vielen Möglichkeiten, die die Natur uns selbst vorgibt, hinweist. So wie es jedes Kind automatisch macht. Schritt für Schritt, behutsam, tastend, neugierig, wachsam und voller Aufmerksamkeit in die Welt treten. Und damit den ewigen Affengeist, den falsch verstandenen Denker in uns zu hintergehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ist natürlich nicht leicht, aber die 52 Übungen, die hier vorgestellt werden, helfen dabei ganz ungemein.

Natürlich sind all diese Übungen keine Neuerfindung der Autorin, gerade in den letzten Jahren kamen mehrere Werke auf den Markt, die ziemlich genau das Gleiche im Sinn hatten und es auf ganz ähnliche Weise postulierten. Nur waren es beim einen Autor 53 oder 50 Übungen und hier sind es 52. Warum das? Lassen wir es einfach als Koan – als nicht zu lösende Alchemie – stehen.

Kartenidee
Das Einzigartige (und hervorragend umgesetzt) ist natürlich die Idee mit den Karten, also die einzelnen Übungen, die Iding nach einer sanften und sehr rational argumentierenden Einleitung detailliert vorstellt, auch in Kurzform und mit einem Bild auf Karten wiederzufinden. Und diese soll und kann man tatsächlich bedenkenlos wie in einem Tarot-Set ziehen und besorgt sich so die Inspiration für den Tag, die Woche oder von mir aus auch fürs ganze Leben. Denn die Anregungen sind nicht einfach nur buddhistisch oder spirituell, sondern wirklich. Achtsam Schluck für Schluck trinken, Körperempfindungen wahrnehmen, den Atem als Anker nutzen sind Klassiker genau so wie die Hinweise Tun Sie es mit Freude oder Leben sie als wäre jeder Tag der Letzte. Und auch ein paar pfiffige, ganz praktische Anregungen sind dabei, etwa die Idee an Orte zu gehen, die man fürchtet oder Geringschätzung im eigenen Denken zu erkennen.

Für die Praxis genügt dann entweder die kurze Information der Karte oder aber man gönnt sich einen vertiefenden Blick in das Buch, in dem die einzelnen Übungen ausführlich und mit entsprechendem Hintergrund erläutert werden. Das Einzige, was nicht hundertprozentig harmonisch ist, sind die Bilder der einzelnen Karten, die zwar für sich genommen tolle buddhistische Schnappschüsse und Wahrheiten darstellen, aber bisweilen doch noch etwas konkreter auf den Kern der jeweiligen Übung hätten bezogen werden können. Das stört für die Praxis aber überhaupt nicht.

Fazit:

Abschließend ward für diese Rezension eine Karte gezogen. Sie lautete: Nichts ist fest und von Dauer. Soll so viel heißen wie: wie vergänglich und flüchtig sind doch Rezensionen. Schwärze auf weißem Hintergrund. Vergessen Sie sie, orientieren sie sich stattdessen and diesem herrlichen, hilfreichen und stützenden Gedankengut mit den schönen Karten!

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