Bleibt das immer so

BLICK NACH VORNE!

Die Band:

Ende 2012 gaben Peter Plate und AnNa R. von Rosenstolz bekannt, das sie auf unbestimmte Zeit getrennte Wege gehen wollen. Für Sängerin AnNa R. stand aber sofort fest, das sie auch weiterhin Musik machen wollte. Zusammen mit dem Saxophonisten Lorenz Allacher, der auch schon zur Tourneeband von Rosenstolz gehörte, begann sie, an neuen Stücken zu arbeiten. Allacher war es auch, der den Kontakt zu Produzent Timo Dorsch in Hamburg herstellte, der seinerseits noch den Schlagzeuger Manne Uhlig in die Band einbrachte. In Hamburg und Berlin begannen die Aufnahmen zum ersten Album. Daher leitet sich auch der Bandname ab, da die Musiker zwischen den beiden Städten pendelten und der ICE nach Hamburg im Berliner Hauptbahnhof stets von Gleis 8 abfährt.

Das Album:

Im Mai 2013 erschien bei Universal das Debütalbum „Bleibt das immer so“. Natürlich muss sich die Band um die die bekannte Sängerin dem Rosenstolz-Vergleich stellen, zumal Gleis 8 eine ähnliche Musik macht. Doch dieser Vergleich fällt durchaus positiv aus. Gleis 8 liefern auf ihrem Debüt zwölf handgemachte Titel ab, die allesamt zu gefallen wissen. Im Vorfeld wurde mit „Wer ich bin“ schon eine eingängige Nummer ausgekoppelt, die mit die größten Anleihen an Rosenstolz beinhaltet.

Doch das Album bietet mehr, als nur einen zweiten Aufguss des erfolgreichen Berliner Popduos. Schon der Opener „Ändern“ kommt mit Geigenklängen und melodischen Backingvocals sehr vielschichtig daher. Auch die zweite Nummer „Deine Chance“ zeigt, das die Band experimentierfreudig ist. Mit Trompeten hört man hier die Vielseitigkeit, die viele Hörer auf den letzten Rosenstolz-Alben vermisst haben. Und Gleis 8 scheuen sich auch nicht, rockige Töne anzuschlagen. „Teufel“ ist sicher ein gutes Beispiel dafür, aber auch „Alles ohne dich“ zeigt, das AnNa R. und ihre Mitstreiter viel Potential haben.

Auch auf Balladenseite kann Gleis 8 punkten: „Eine Sekunde“, „Ich lieb dich nicht“ und „Liebe ohne Gewähr“, das mit einem starken Geigeneinsatz überzeugt, sind Titel, die auch nach dem dritten oder vierten Hören noch gefallen.

Trackliste:

01 – Ändern

02 – Die Chance

03 – Wer ich bin

04 – Eine Sekunde

05 – Geh nicht

06 – Bleibt das immer so

07 – Alles ohne dich

08 – Ich lieb dich nicht

09 – Hier

10 – Teufel

11 – Liebe ohne Gewähr

12 – Zeit

 

Fazit:

Wer AnNa R.’s Stimme mag, wird mit dem Debüt von Gleis 8 sicher zufrieden sein. Ohne das Rad neu zu erfinden, schafft es die Band, ihren Sound zu kreieren und die bekannte Frontfrau ins Bandgefüge zu integrieren. Man merkt den zwölf Songs durchaus an, das hier eine homogene Band am Werk ist. Neben der Single „Wer ich bin“, zu der es auch ein sehenswertes Video gibt, gefallen mir vor allem „Geh nicht“ und  „Ich lieb dich nicht“. Das sind auch die Songs, die problemlos als Anspieltipps dienen können. Insgesamt kann Gleis 8 den Blick nach vorne richten. Das Debüt ist gelungen und bietet genug Potential für weitere Alben. Hier ist eine Band, die man im Auge behalten kann und muss.

 

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