Das Spiel (Gerald’s Game)

Stephen King: Das Spiel (Gerald’s Game).

Story

Das Eheleben von Anwalt Gerald und seiner Ehefrau Jessie hat fast den Nullpunkt erreicht. Um die Leidenschaft wieder ein bisschen aufleben zu lassen, machen die beiden Urlaub in einem einsamen Waldhäuschen, wo Gerald seine Frau zu Fesselspielchen überredet.

Als Jessie dann jedoch im Bett liegt, mit Handschellen an die Pfosten gekettet, verliert sie in letzter Minute den Willen sich darauf einzulassen, doch Gerald ignoriert ihren Protest und will sich trotzdem nehmen was er will.

Aus Wut und Verzweiflung verpasst Jessie ihm einen Tritt, der seine empfindlichste Stelle trifft, was bei Gerald einen Herzanfall auslöst. Ein paar Minuten später liegt ihr Gatte tot auf dem Boden und sie gefangen im Bett.

Die Schlüssel sind außer Reichweite, niemand weiß wo sie ist. Bald setzen Hunger und Durst ein und Jessie verzweifelt immer mehr. Noch dazu zieht die Leiche ihres Mannes einen hungrigen Streuner an.

In den einsamen Stunden wird Jessie außerdem mit verdrängten Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit konfrontiert, die ihre Kindheit zerstörten. Ganz schlimm wird es, als sie in der Nacht Besuch von einer seltsamen Gestalt bekommt.

Meinung

Die ganze Geschichte spielt sich im Grunde mit nur einer Person und einem einzigen Handlungsort, dem Zimmer, ab. Allerdings nimmt uns King auch immer wieder auf eine Reise in die Vergangenheit seiner Hauptfigur mit.

Zunächst ist es nur der Horror des Gefangenseins und der körperlichen Bedürfnisse, die den Leser fesseln, doch mit der Zeit tun sich dann immer weitere Abgründe auf. Mich hat es an vielen Stellen wirklich gegruselt und auch der Ekelfaktor kommt nicht zu kurz.

Ein bisschen nervig fand ich Jessies abwertende Gedanken über das Frausein, dass man als solche von Männern ohnehin nur als Lustobjekt betrachtet wird. Mag in manchen Fällen zwar stimmen, fand ich für die Geschichte jedoch völlig überflüssig.

Auch fand ich die Darstellung ihres Ehelebens ziemlich zermürbend, man fragt sich doch, warum sie überhaupt geheiratet hat. Es ist zwar ein interessantes Thema, doch fiel es mir beim Lesen schwer sich mit Jessie irgendwie zu identifizieren oder ihre Handlungen nachvollziehen zu können.

Das Ende hat sich für meinen Geschmack dann etwas zu lange hingezogen und die Spannung endet zu abrupt.

Fazit

King zeigt, wie schnell aus einem harmlosen Spielchen ein verzweifelter Überlebenskampf werden kann. Die Situation und die daraus entstehenden Verhängnisse sind überzeugend und erschütternd dargestellt.

Ein weniger Gerede über Jessies Privatleben hätte aber ruhig sein dürfen.

Empfehlenswert für Fans von King!

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