Das Verschwinden – Die komplette Miniserie

GUT GEKLAUT IST BESSER ALS SCHLECHT SELBSTGEMACHT!

Inhalt:
In Forstenau, einer deutschen Kleinstadt an der tschechischen Grenze, verschwindet die 20-jährige Janine Grabowski nach einem Diskobesuch, anlässlich ihres Geburtstages. Am nächsten Morgen wird ihr Auto im Straßengraben gefunden, auf dem Armaturenbrett ein Tütchen mit Crackresten. Für die Polizei ist klar, dass Janine und ihre Freundinnen über die Grenze sind, um dort weiterzufeiern. Als Janine aber nicht wieder auftaucht, geht ihre Mutter Michelle zur Polizei. Allerdings scheint nur Kommissar Jens Köhler den Fall wirklich ernst zu nehmen. Daher beginnt Michelle auf eigene Faust zu ermitteln und stößt dabei auf ein Netz aus Lügen und Intrigen.

Darsteller:
Julia Jentsch ist Michelle Grabowski
Johanna Ingelfinger ist Manu Essmann
Saskia Rosendabl ist Laura Wagner
Elisa Schlott ist Janine Grabowski
Mehmet Atesçi ist Tarik Karaman
Nina Kunzendorf ist Steffi Essmann
Sebastian Blomberg ist Leo Essmann
Godehard Giese ist Martin Göhl
Martin Feifel ist Jens Köhler

Episodenübersicht:
01 – Janine
02 – Weil wir euch lieben
03 – Zwei Mütter
04 – Eine Familie

Produktinformationen:
2 DVD‘s
Laufzeit: 358 Minuten
Sprache: Deutsch
Ton, Bild, Farbe: Dolby Digital 2.0, 16:9 – 1.77:1, PAL
FSK: ab 12 Jahre

Fazit:
Die vierteilige Miniserie, die vor kurzem in der ARD lief, hatte ihre große Premiere im Rahmen des Münchener Filmfestes im Juni 2017. Getreu dem Motto „Gut geklaut ist besser, als schlecht selbstgemacht, atmet die von Hans-Christian Schmied gedrehte Serie den Geist der Serie „The Missing“ und orientiert sich vom Aufbau und vom Ablauf her schon recht stark ab der britischen Erfolgsserie. Allerdings würde man Hans-Christian Schmied, der zusammen mit Bernd Lange auch das Drehbuch verfasst hat, Unrecht tun, wenn man „Das Verschwinden“ auf ein billiges Plagiat reduziert. Das ist es nämlich nicht.

Michelle Grabowskis Suche nach ihrer Tochter führt sie in einen Sumpf aus Drogen und Lügen, in denen auch Janine scheinbar versunken ist. Auch deren Freundinnen Manu und Laura haben dabei ihre Geheimnisse, die Michelle deutlich machen, dass sie ihre Tochter nicht wirklich gekannt hat.

Über vier Folgen zu je 90 Minuten (in den dritten Programmen soll „Das Verschwinden“ später noch als achtteilige Serie zu je 45 Minuten laufen) baut sich eine Spannung auf, die den Zuschauer absolut fesselt. Nichts ist, wie es scheint und bald wissen weder Michelle noch der Zuschauer, wer in Forstenau noch vertrauenswürdig ist. Immer mehr überraschende Wahrheiten Kommens Licht und Gipfeln in ein absolut unerwartetes Ende.

Auch wenn „Das Verschwinden“ nicht die ganz großen Namen aufbietet, sind einige bekannte Fernsehgesichter dabei. Allen voran Julia Jentsch, die als verzweifelte Mutter Michelle Grabowski eine preisverdächtige Leistung abliefert. Auch Sebastian Blomberg und Nina Kunzendorf als Ehepaar Essmann, den Eltern von Janines Freundin Manu, sind in ihrer Darstellung ausgezeichnet. Die eigentliche Entdeckung dieses Vierteilers ist allerdings Johanna Ingelfinger als drogensüchtige Manu Essmann. Sie ist es auch, die ein Teil des Geheimnisses um Janines Verschwinden aufdeckt.

Einen Originalitätspreis wird „Das Verschwinden“ sicherlich nicht gewinnen. Allerdings ist es sehr erfreulich zu sehen, dass es dich deutsche Fernsehproduktionen gibt, die mit internationalem Niveau mithalten können. Daher ist „Das Verschwinden“ zu empfehlen.

 

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