Das weiße Rauschen

Das weiße Rauschen – Die Realität ist ein Hirngespinst

„Wer das weiße Rauschen sieht, der wird sofort wahnsinnig. Außer wenn er schon wahnsinnig ist. Dann wird er normal.“ (DVD-Rückseite)

Die Story

Das junge  Landei Lukas (Daniel Brühl) zieht in die Großstadt Köln, um dort zu studieren. Zunächst zieht er in die WG seiner Schwester und ist bereits voller Vorfreude auf sein  neues Leben. Also stürzt er sich ins Nachtleben, zieht mit seiner Schwester und ihren Freunden umher und konsumiert sehr viele Drogen, was für die anderen scheinbare Normalität darstellt. Doch Lukas kann damit nicht umgehen. Er möchte zwar dazugehören, doch die Drogen habe einen starken Einfluss auf sein Bewusstsein. Zunächst merkt der Zuschauer eine Wesensveränderung, die beispielsweise deutlich wird, als er sich eigentlich mit einem Mädchen verabredet hat, diese dann aber wüst beschimpft, ohne dass ein wirklicher Grund vorhanden wäre. Dann wird es fatal. Nach einem drogenreichen Ausflug in die Berge beginnt er Stimmen zu hören. Stimmen, die ihn beleidigen, die ihn dazu auffordern, bestimmte Dinge zu tun. In Fachkreisen auch Drogen-induzierte Schizophrenie genannt, was Lukas erst klar wird, als er nach einem verzweifelten Fenstersturz in die Psychiatrie eingewiesen wird. Durch regelmäßige Medikamenteneinnahme scheint er die Kontrolle über seine Psyche zurückgewinnen zu können. Doch als er sie dann absetzt, führt ihn eine sinnfindende Reise an Spaniens Atlantikküste, wo er schließlich auf das weiße Rauschen trifft.

Die DVD

Die DVD kommt mit deutscher Tonspur und optionalem englischen Untertitel. An Extras, unter jenen ich vor allem die Interviews empfehle, finden sich folgnde:

  • Audiokommentar von Regisseur Hans Weingartner
  • Makinf of
  • Geschnittene Szenen
  • Interviews mit H. Weingartner, Daniel Brühl und Anabelle Lachatte
  • Videclip „I Found You“
  • Fotogalerie
  • Biographien der Hauptdarsteller und des Regisseurs
  • Hilfe für Betroffene und Angehörige
  • Teaser und Trailer

Fazit

Die Rolle des Lukas brachte Daniel Brühl 2002 den deutschen Filmpreis in Gold für den besten Hauptdarsteller ein. Gekrönt wurde er damit für eine Leistung, zu der es in jedem Falle den Hut zu ziehen gilt. Die Schizophrenie, unter der Lukas im Film leidet, füttert Daniel Brühl, mit dem Wahnsinn, den diese schwere Erkrankung leider auch tatsächlich in sich trägt. Es ist stets glaubhaft gespielt, so glaubhaft, dass man teilweise gar nicht fassen möchte, was mit unseren Gehirn passieren kann, wenn alles nicht mehr so funktioniert, wie es sollte.

Der Film dient somit als abschreckendes Beispiel für junge Leute, die der Meinung sind, mit Freiheit eben auch grenzenlosen Drogenkonsum gleichzusetzen. Dem Zuschauer wird klar, dass Lukas eigentlich völlig unbedarft ist und nur mitmacht, weil es scheinbar so funktioniert in der großen weiten Welt. Kurzum: Klasse gespielt und ein sehr facettenreiches, erschreckendes Thema, in eine faszinierende Geschichte gepackt. Einziger Wehrmutstropfen meiner Meinung nach stellt Lukas Reise nach Spanien zum Ende des Films dar. Das überspannt den Bogen etwas.

Schreibe einen Kommentar