Der Hexenfluch

Der Hexenfluch von Bibi Blocksberg

Neustadt versinkt gerade in einem Schneesturm und Familie Blocksberg macht es sich zuhause gemütlich. Da klingelt plötzlich das Telefon und Walpurgia, die Oberhexe, ist dran. Es gibt ein dringendes Hexentreffen auf dem Hexenberg mit einer Abstimmung, an der alle Hexen der Umgebung teilnehmen müssen. Also machen sich Bibi und Barbara auf ihren Besen trotz des heftigen Schnee auf den Weg.

Die anderen Hexen erwarten sie schon. Alle wollen wissen, was es denn für einen wichtigen Anlass gibt, alle zusammenzutrommeln. Walpurgia enthüllt, dass es um Mania geht. Mania ist eine uralte, noch sehr traditionelle Hexe, die sich regelmäßig wie eine böse Hexe aus dem Märchen aufführt. Nun hat sie es damit allerdings wirklich zu weit getrieben und eine ganze Stadt terrorisiert.

Die Hexen beschließen, dass so ein verhalten nicht zu dulden ist und schließen Mania einstimmig aus dem Hexenverband aus. In der nächsten Sekunde aber taucht Mania wie aus dem Nichts auf. Natürlich hat sie alles durch ihre Kristallkugel miterlebt und ist fürchterlich in Rage über den Ausschluss. Sie spricht als Rache einen Fluch über die gesamte Menschheit aus: Die Welt soll von nun an im ewigen Winter leben.

Hexenflüche funktionieren wirklich – und keiner außer der entsprechenden Hexe kann ihn zurücknehmen. Mania hat durch den Fluch ihre Hexenkraft eingebüßt und sich irgendwohin verkrochen, während die anderen Hexen vergeblich versuchen, den Fluch rückgängig zu machen. Es wird kälter und kälter, die Welt versinkt im Schnee. Bibi beschließt, auf eigene Faust nach Mania zu suchen, in der Hoffnung, sie doch umstimmen zu können …

Ein Fluch mit Folgen

Mit unbedachten Hexereien kennt sich Bibi ja aus, das geschieht ihr selbst oft genug. Einen Hexenfluch aber erlebt die kleine Hexe hier zum ersten Mal. Seine gewaltige Macht zeigt allen anderen Hexen ihre Grenzen auf. Es schneit und schneit immer mehr und Bibis Eltern fürchten zu recht, dass die Welt bald erfrieren muss … denn schließlich wachsen kaum noch Obst und Gemüse, bald werden die Tiere verhungern und die Menschen kommen mit dem Heizen kaum mehr nach. Es ist eine ungewohnt ernste Folge aus der Bibi Blocksberg-Reihe, und trotzdem ist sie ideal für Kinder im Grundschulalter. Den Hörern ist klar, dass Bibi wie immer eine Lösung finden und am Ende alles gut werden wird. Bis dahin ist es eine spannende und atmosphärisch dichte Geschichte, in der man zudem die Uralt-Hexe Mania besser kennen lernt. Es ist zudem eine lehrreiche Geschichte über das Eingestehen von Fehlern und über die Rücknahme von bösen Worten, die unbedacht in Zorn gesprochen wurden.

Natürlich gibt es auch immer wieder humorvolle Passagen, wie immer bei Bibi. Der Nachrichtensprecher erzählt von den Tieren am Äquator, wo selbst die Giraffen unter Halsschmerzen leiden und die Löwen eingefrorene Mähnen haben. Unter den Hexen sorgt Schubia, die wilde, freche Punkerhexe, für Auflockerung mit ihren flotten Sprüchen. Insgesamt ist es aber dennoch eine eher dramatische Folge, was zur Abwechslung aber mal ganz schön ist. Bei den Sprechern gibt es nichts zu bemängeln, die Besetzung ist perfekt,. alle leisten großartige Arbeit. Das gilt ganz besonders für Tilly Lauenstein, die leider inzwischen verstorbene Schauspielerin, die perfekt zu Mania passt. Sie verleiht ihr die leicht krächzende, dunkle Stimme einer Märchenhexe, die sowohl freundlich als auch bedrohlich klingen kann. Schade ist vielleicht, dass Bibi dann doch einen Hexspruch braucht, um Mania endgültig umzustimmen – vielleicht wäre sonst die Wendung zu schnell gekommen nach Meinung der Produzenten, man weiß es nicht. Letztlich ist es trotz dieses ganz kleinen Mankos eine tolle Hörspielfolge, eine aufregende, aber nicht zu aufregende Kindergeschichte mit interessanten Charakteren und ein typisches Bibi-Abenteuer zum Mitfiebern.

Fazit

Ein spannendes Kinderhörspiel aus der Bibi-Reihe um einen Hexenfluch, der die ganze Welt in Eis und Schnee versinken lässt. Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Minute unterhaltsam und mit sehr überzeugenden Sprechern besetzt.

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