Der Wald vor lauter Bäumen

Der Wald vor lauter Bäumen

Inhalt
Melanie Pröschel ist Lehrerin und fängt in Karlsruhe ein neues Leben an, nachdem sie sich von ihrem langjährigen Freund getrennt hat. Zum allerersten Mal ist sie auf sich alleine gestellt und zieht von ihrem, wie sie findet, provinziellen Zuhause aus und hat nur einen Wunsch: Sie will alles richtig machen. Aber in der Fremde angekommen, findet Melanie nur schwer Anschluss. Sie ist von Natur aus ein wenig unsicher und braucht etwas Zeit, um Freundschaften zu knüpfen. Sie kann auch nicht „Nein“ sagen und ist viel zu lieb um andere vor den Kopf zu stoßen. Dann lernt sie Tina in einer Boutique kennen.

Sie führt bereits ein eigenständiges Leben und Melanie versucht mehr eine Freundschaft zwischen den beiden zu erzwingen als diese langsam wachsen zu lassen. Die beiden sind Nachbarinnen und Melanie kann in Tinas Wohnung hineinsehen und versucht immer mehr und häufiger Begegnungen zu provozieren, die sie aber jedes Mal wie einen Zufall aussehen lässt. Durch ihre ganzen Bemühungen erkennt sie gar nicht, dass Tina gar nicht an einer ernsthaften Freundschaft interessiert ist. Sie möchte nur nett und höflich sein und sie nicht verletzen indem sie ihr sagt, dass Melanie sie nervt. Beide haben keinerlei Gemeinsamkeiten. Auch in der Schule hat Melanie Schwierigkeiten und schafft es nicht ihre Klasse unter Kontrolle zu bringen. Doch am schlimmsten ist es, dass Melanie niemanden hat, dem sie sich anvertrauen kann und so sieht sie bald keinen Ausweg mehr aus ihrer verfahrenen Lage.

Fazit
„Der Wald vor lauter Bäumen“ ist der Debütfilm der Regisseurin Maren Ade. Von dem Film geht eine immense Faszination aus, und die Bilder aus „Der Wald vor lauter Bäumen“ wirken noch lange nach. Ursprünglich ich wurde der Film als Fernsehfilm für den SWR produziert, das Werk schaffte es dann aber durch den Erfolg auf verschiedenen Filmfestivals doch noch bis in die Kinos. Der Film vermittelt das Gefühl, unmittelbar am Geschehen beteiligt zu sein. Die Darstellerin der Melanie agiert phänomenal und schafft es, den Zuschauer über den gesamten Verlauf des Films hinweg zu fesseln.

Der Film wird überwiegend aus der Perspektive der Hauptdarstellerin erzählt. Der Film hat eine hohe künstlerische Qualität, die sich überwiegend an der Leistung der einzelnen Schauspieler zeigt. Eva Löbau, die Hauptdarstellerin des Films, trägt besonders zum Gelingen des „filmischen Experiments“ bei. Die sorgfältig geschriebenen Dialoge im schwäbischen Dialekt wirken dabei immer wieder wie improvisiert. Auch die Nebencharaktere kommen in „Der Wald vor lauter Bäumen“ gut zur Geltung – insgesamt ein gelungener und überaus sehenswerter deutscher Film!

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