Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen

Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen von Mitch Albom

Wie alles beginnt

Der Countdown läuft – Eddie ist 83 Jahre und hat nur noch wenige Sekunden zu leben, … 9, 8,7 … Er, der nun schon eine halbe Ewigkeit als Wartungsmonteur im Ruby-Vergnügungspark arbeitet, sieht, wie sich ein Wagen des Fahrgeschäfts  „Freddy’s Free Fall“ in schwindelerregender Höhe löst …6, 5, 4…, ungebremst in die Tiefe rast und ein kleines Mädchen am Boden unter sich zu begraben droht, wenn er nicht eingreift. Eddie muss blitzschnell reagieren und stürzt zu ihr..3, 2.. Er spürt die Hände des kleinen Mädchens und versucht sie im letzten Moment wegzureißen 1, 0 Aus.

So in etwa lassen sich die ersten Seiten im Buch von Mitch Albom zusammenfassen.  Ein tragischer Unfall – nur, was kann denn jetzt eigentlich noch kommen?

Reise und Rückblende

Eddie erzählt uns Lesern munter weiter, was er nach diesem Unfall empfindet, was er sieht und was er tut, genau wie auch auf den ersten Seiten des Buches. Dass sein Körper tot ist , begreift er erst allmählich. Er kämpft sich durch das, was man wohl Himmel oder Jenseits nennt und trifft Menschen aus seiner Vergangenheit, die versuchen, ihm den Sinn seines Daseins auf Erden zu erklären. Dabei muss nicht jede Begegnung zwingend eine große Rolle in seinem irdischen Dasein gespielt haben. Es geht vielmehr darum, Situationen seines Lebens neu zu interpretieren und aufzudecken, welche Auswirkungen scheinbar unwichtige Handlungen haben können. Die Verkettung des Lebens aller Menschen ist dabei ein zentrales Thema.

Da Eddies Todestag gleichzeitig sein Geburtstag ist, gewährt uns der Autor auch Einblicke in einige Geburtstagsszenen aus Eddies Leben – von seiner Kindheit bis ins hohe Alter. Diese Rückblenden helfen uns Lesern, Eddie als Mensch in seinen verschiedenen Lebensphasen besser kennenzulernen.

Der Sinn des Lebens

Was ist der Sinn meines Lebens? Wer hat sich das nicht auch schon gefragt und nur selten eine erschöpfende Antwort darauf gefunden. Mitch Albom nähert sich dieser Thematik sowohl auf konkrete Weise anhand seiner Hauptfigur Eddie als auch auf philosophische Weise. Dabei lässt er religiöse Vorstellungen von Himmel, Engel etc. bewusst außen vor, so dass sein Buch auch als überkonfessionell bezeichnet werden könnte.

Mitch Alboms Sprache ist klar und ohne Schnörkel. Ein wenig langatmig zu lesen ist die Szene aus Eddies Kriegsvergangenheit. Auch die vielen Rückblenden bringen unnötige Unruhe in den Roman. Albom versucht, unsere vagen Vorstellungen vom „Leben danach“ in Worte zu fassen. Das gelingt ihm erstaunlich gut, ohne in Klischees abzudriften oder albern zu wirken.

Fazit

Wer einen Versuch wagen möchte, sich auf das ungewisse Terrain zu begeben, das uns so oder anders alle einmal erwartet, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Schreibe einen Kommentar