Edgar P. Jacobs: Das Geheimnis der großen Pyramdie

Edgar P. Jacobs: Das Geheimnis der großen Pyramide Band 1 Der Papyrus des Manetha; Carlsen Verlag Hamburg 1978; 56 Seiten; ISBN: 978-3-551-01981-3

Edgar P. Jacobs Das Geheimnis der großen Pyramide Band 2 Die Kammer des Horus; Carlsen Verlag Hamburg 1978; 56 Seiten; ISBN: 973-3-551-01981-3

Die Inhaltsangabe
Professor Philip Mortimer soll in Ägypten bei der Entzifferung rätselhafter Papyrus-Rollen helfen. Diese Papyri weisen auf eine geheimnisvolle „Kammer des Horus“ hin. Leider haben auch andere, dubiose Schatzjäger Wind von der Sache bekommen.

Beide Hefte stammen aus der Comic-Reihe „Die Abenteuer von Blake und Mortimer“. Da es sich um eine Fortsetzungsgeschichte handelt, macht es schon Sinn, beide Hefte in einer Buchbesprechung zusammen zu behandeln.

Die Comic-Besprechung
Der vorliegende Doppelband zeigt, daß und warum die Blake&Mortimer-Comicreihe zu Recht so berühmt ist und mit zu der guten Reputation des belgischen Comic beigetragen hat.

Die Geschichte ist spannend und actionreich verzählt. Inhaltlich ist sie so gut recherchiert, dass sie – hinsichtlich der historischen Fakten – absolut glaubwürdig wirkt. Der Titel läßt es schon vermuten: Ein Teil der Handlung spielt im altägyptischen Reich der Pharaonen.

Die beiden Comics sind eine Mischung aus verschiedenen Elementen; die Blake&Mortimer-Doppelgeschichte ist gezeichneter Geschichtsunterricht, Science Fiction, Abenteuergeschichte und Spannungsroman gleichermaßen. Die einzelnen Bilder sind sehr sorgfältig gezeichnet; die Übersetzungsqualität ist wie gewohnt sehr gut.

Wer gehört zu der Zielgruppe der Blake&Mortimer-Doppelfolge? Kinder und Jugendliche? Vermutlich wohl eher Erwachsene. Für viele jüngere Leser dürften die altägyptischen Elemente eher langweilig und uninteressant sein. Trotz der spannenden Actionelemente bewegt sich die Geschichte auf einem hohen Niveau, das einen gewissen Zugang zu ägyptischer Geschichte voraussetzt.

Über eine Grundkonstellation sollte man als Leser allerdings nicht nachdenken. Blake und Mortimer gibt es schon seit einem längeren Zeitraum. Selbst in unseren Tagen erscheinen noch Geschichten. Blake und Mortimer – die übrigens nie in irgendwelche Frauengeschichten verwickelt sind – müssen immer wieder Colonel Olrik bekämpfen. Die äußeren Umstände mögen verschieden sein – der Kampf Gut gegen Böse ist immer derselbe. Ein wenig Abwechslung im Kosmos der Handelnden Personen wäre schon schön. Vielleicht wäre es ja in einer der kommenden Ausgaben möglich, die Handlung in Rußland oder Japan anzusiedeln. Dann könnten ja finstere Kommunisten oder die alten Samurai eine wichtige Rolle in der Handlung spielen?

Über den Autoren
Edgard Felix Pierre Jacobs wurde am 30. März 1904 in Brüssel geboren. Nach dem Schulabschluß folgte ein Studium an der Königlichen Akademie der Schönen Künste. Jacobs verdiente sich zu Studienzeiten erstes Geld als Werbegraphiker und Porträtmaler. Schon an der Akademie begann er seine Karriere als Bariton. 1929 wurde am Opernhaus in Lille engagiert. 1940 mußte er kriegsbedingt zum Magazin Bravo wechseln. Aus dieser Zeit rührt auch seine Freundschaft und Zusammenarbeit mit Herge her. Bekannt geworden ist Jacobis aber auch die Comic-Reihe „Blake und Mortimer“. 1970 mußte sich Jacobs gesundheitsbedingt aus dem Arbeitsleben zurückziehen. Verstorben ist er am 20. Februar 1987 in der belgischen Hauptstadt.

Über den Verlag
Per Hjald Carlsen gründete 1953 in Hamburg den Carlsen Verlag als Tochterunternehmen eines dänischen Verlagshauses. Das Comic-Programm kam 1967 mit „Tim und Struppi“ hinzu. Der größte Erfolg? Ausgerechnet Harry Potter. Heute gehört der Verlag zu dem schwedischen Medienunternehmen Bonnier AB.

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