Fünfzig tägliche Übungen

Hans SITT: Fünfzig tägliche Übungen zur Ausbildung der linken Hand Fifty daily Exercises Violine Solo Opus 98 Edition Peters Nr. 3122

Komponist

Sein originaler Name war Jan Hanus Sitt, aber er wurde unter Hans Sitt bekannt. Er war ein böhmisch-deutscher Geiger, Bratscher, Lehrer und Komponist. Er wurde am 21. September 1850 in Prag geboren. Sein Vater war dort ein berühmter Geigenbauer. Sitt erhielt seine musikalische Ausbildung am Konservatorium in Prag, wo er Violine und Komposition studierte.

Mit 17 Jahren wurde er schon Konzertmeister des Breslauer Oper Orchester. Später war er in verschiedenen Orchestern in Tschechien, Frankreich, Österreich und Deutschland tätig. Ab 1883 erhielt er eine Professur für Violine am Konservatorium in Leipzig und verfasste verschiedene wichtige Etüden für das Instrument. Von 1883 bis 1895 spielte Sitt als Bratschist des Brodski-Quartetts von Leipzig mit Hugo Becker, Julius Klengel und dem Gründer Adolph Brodsky.

Neben seinen pädagogischen Arbeiten komponierte Sitt drei Violinkonzerte und mehrere Konzertinos für Violine und Orchester, zwei Cellokonzerte, ein Bratschenkonzert, zwei Konzertstücke für Bratsche und unzählige Sonaten für verschiedene Instrumente. Sitt hat die am besten bekannte Orchestration von Edward Griegs „Norwegische Tänze“ Opus 35 verfasst. Hans Sitt verstarb am 10. März 1922 in Leipzig.

Aufbau

Das Übungsheft ist in 50 Übungen gegliedert, die vom Umfang her jeweils eine halbe bis eine Seite umfassen. Das Layout ist noch recht übersichtlich gestaltet, obwohl man sich manchmal ein bisschen mehr Platz zwischen den Übungen wünscht.

Inhalt

Während der ersten 25 Übungen wird die linke Hand in der ersten Lage in verschiedenen Tonarten mit allen Fingern, meist über alle Seiten hinweg trainiert. Fast allen Übungen ist gemeinsam, dass sie wiederholt werden müssen. Ab der 25. Übung wird das Lagenspiel in der zweiten bis fünften Lage studiert. Als zusätzliche Fingerübung werden noch Triller eingebaut. Einige Fingersätze zu speziellen Übungszwecken und wann welche Finger auf der Saite liegengelassen werden sollen sind mit notiert, auch wenn ein Teil der Übung nur auf einer bestimmten Saite oder eben komplett in einer anderen Lage zu spielen ist.

Am Anfang wird ein einziger Hinweis gegeben, dass die Finger mit Kraft und Gleichmäßigkeit auf die Saiten zu setzen sind. Man würde sich mehr solche pädagogisch wertvollen Hinweise im Laufe der Übungen wünschen, um noch andere Details beim Üben zu beachten.

Fazit

Das Übungsheft ist für fortgeschrittene Geiger geeignet, die die Technik der linken Hand perfektionieren wollen. Wer die 50 Übungen täglich absolviert wird schon bald von Erfolg gekrönt sein. Es ist aber auch möglich, sich nur einzelne ausgesuchte Übungen vorzunehmen, um zum Beispiel speziell das Lagenspiel zu trainieren.

 Insgesamt ist das Etüdenheft pädagogisch wertvoll. Es ist didaktisch gut gelungen, da die Übungen zunehmend schwieriger werden.

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