Gary Numan – Jagged

Gary Numan – Jagged

  1. Pressure
  2. Fold
  3. Halo
  4. Slave
  5. In A Dark Place
  6. Haunted
  7. Blind
  8. Before You Hate It
  9. Melt
  10. Scanner
  11. Jagged

Jagged, das Album

Nach dem Gothic Industrial Meisterwerk „Pure“ aus dem Jahre 2000 mussten doch tatsächlich sechs lange Jahre vergehen, bevor Gary Numan sich auch wieder musikalisch zurückmeldete. Und wenn man sich dann das neue Album das erste Mal  anhört, kommen einem schon Zweifel, was an dem Werk denn jetzt so lange gedauert haben muss, denn soundtechnisch klingt es immer noch wie „Pure“, vielleicht eine Spur synthetischer und nicht mehr so aggressiv.

Vielmehr hat Gary Numan darauf Wert gelegt, die einzelnen Stücke atmosphärischer und melodiöser zu gestalten, so verwundert es auch nicht, dass die einzenlen Stücke alle ähnlich aufgebaut sind, sie beginnen in der Regel mit einem langen Intro, nachdem nach und nach Stimme und Gitarre einsetzen, und Gary den Chorus zum besten gibt.

Das funktioniert auf „Jagged“ ganz gut, doch hätte ich mir auch hier etwas mehr Abwechlung im Aufbau der Songs gewünscht. Auch das alte Thema über Gott und Glaube ist so langsam ausgreizt, man muss sich fragen, ob Gary noch über etwas anderes singen kann als über verblendete Religionsfanatiker. Dabei hatte er doch in der Vergangenheit bewiesen wie vielseitig seine Texte sein können.

Er ist wohl doch schon so ein bisschen in der Gothic-Schiene gefangen, passt ja auch ganz gut zu ihm, nur würde ich gerne mal wieder von ihm überrascht werden. Stellenweise gefallen mir auch die eingesetzten elektronischen Effekte nicht, war „Pure“ in dieser Hinsicht sehr reduziert, übertreibt es Gary auf „Jagged“ auch mal, da fiept und blirrt es an allen Ecken und Enden.

Dennoch gibt es den ein oder anderen interessanten Song auf der Platte, „Slave“ erinnert mit seinem Chorus doch tatsächlich an eines seiner Stücke aus den 80ern, „Blind“ besitzt eine sehr schöne Melodie und könnte eine Art Nachfolger von „I Can’t Breathe“ vom Vorgängeralbum sein.

Fazit

Viele Fans waren nach den sechs Jahren Wartezeit vielleicht etwas enttäuscht von „Jagged“, denn viel hatte sich am Sound wirklich nicht getan, es klingt wirklich wie ein Pure Part 2, ein bisschen elektronischer, aber durch den immergleichen Songaufbau auch eintöniger. Dennoch höre ich das Album sehr gerne, hat es doch ein paar sehr schöne Melodien zu bieten. Bleibt abzuwarten in welche Richtung sich Gary Numan sich in Zukunft entwickeln wird, etwas mehr Mut darf er schon haben.

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