Grand Cru

Grand Cru von Martin Walker

Inhalt
In seinem zweiten Fall bekommt der Dorfpolizist Bruno Courreges es gleich mit mehreren zwielichtigen Personen zu tun. Ein amerikanischer Großunternehmer möchte einige Weinberge im Perigord aufkaufen und in das französische Weingeschäft investieren. Der Bürgermeister von Saint-Denis sieht in dem möglichen Einstieg des Weinunternehmers eine große Chance für die gesamte Region, doch die Bewohner von Saint-Denis sträuben sich gegen die Investitionspläne – sie fürchten, dass dadurch ein großer Teil Ihrer jahrhundertealten Tradition des Weinanbaus und der Weinkultivierung verloren geht.

Doch plötzlich geraten die Investitionspläne des amerikanischen Unternehmers in den Hintergrund, denn in einem Weinfass entdeckt ein Bewohner des Dorfes plötzlich etwas ganz anderes als Wein – nämlich die Leiche des jungen Max. Wie ist Max gestorben? War es Mord oder doch nur ein unglücklicher Unfall beim Stampfen der Trauben im Weinfass? Bruno ist sich selbst nicht sicher, was er von der ganzen Sache halten soll, und hat alle Hände voll damit zu tun, die aufgebrachten Bewohner von Saint-Denis wieder zu beruhigen. Und dann ist da noch eine alte Liebe, die Bruno die Arbeit ebenfalls nicht gerade leichter macht…

Ein zweiter Roman mit Bruno Courreges – wieder geht es nicht nur um ein Verbrechen, sondern auch um Wein, gutes Essen und das idyllische Leben in einem französischen Dorf
Mit seinem ersten Roman „Bruno Chef de police“ legte Martin Walker gleich einen Kriminalroman vor, der große Erwartungen weckte. So schrieb etwa der „Kölner Stadt-Anzeiger“ über Walkers Debütroman: „Für Krimileser könnte das der Anfang einer wunderbaren Freundschaft sein“. Mit „Grand Cru“ liegt nun endlich der zweite Roman um Bruno Courreges vor, und erneut gelingt es Walker, einen spannende Geschichte zu erzählen, in der die Aufklärung eines mysteriösen Todesfalls nicht im Vordergrund des Interesses steht.

So geht es in „Grand Cru“ in erster Linie um die Pläne eines amerikanischen Großunternehmers, der französische Weinberge aufkaufen möchte und damit den Zorn der Bewohner der Perigord-Region auf sich zieht. „Grand Cru“ überzeugt damit durch beeindruckende Aktualität, denn das Phänomen der häufigen Unvereinbarkeit von Tradition, Leidenschaft und Gewinnstreben ist gerade heute in verschiedenen sozialen und wirtschaftlichen Bereichen zu beobachten. Walker legt auch in „Grand Cru“ viel Wert auf die genaue Zeichnung der einzelnen Charaktere, was ihm stellenweise sogar besser gelingt als in „Bruno Chef de police“. Die einzelnen Protagonisten wirken unglaublich lebensecht, und der Leser fühlt sich während der Lektüre des Romans immer wieder in einen Urlaub nach Südfrankreich versetzt.

Doch nicht nur die Zeichnung der einzelnen Charaktere meistert Walker mit Bravour. In „Grand Cru“ spielt auch gutes Essen, guter Wein, kurzum „das „schöne Leben“ eine wichtige Rolle. Mit den Schilderungen von Brunos Kochkünsten und von idyllischen Abenden mit fantastischem Essen vor dem Hintergrund des Perigords erzeugt Walker eine „Frankreich-Sehnsucht“, die auch nach dem letzten Satz des Romans noch einige Stunden, wenn nicht sogar Tage nachwirkt.

Um die Umgebung, in der „Grand Cru“ spielt jedoch nicht allzu sehr zu verklären, baut Walker einige „klassische Elemente“ eines Kriminalromans in den Handlungsverlauf ein, so dienen die gelegentlich beschriebenen Differenzen zwischen verschiedenen Behörden und die kleinen Streitigkeiten zwischen dem Bürgermeister und Bruno immer wieder dazu, aufzuzeigen, dass auch ein Leben in einer reizvollen landschaftlichen Umgebung keine Garantie für gänzlich unbeschwerte Tage ist.

Fazit
„Grand Cru“ ist ein äußerst erfreulicher Roman, der allen Liebhabern von Kriminalromanen, in denen das Verbrechen selbst nicht im Vordergrund der Erzählung steht, gefallen wird. Dabei ist Walkers zweiter Roman ein mindestens ebenso wertvoller literarischer Genuss wie sein erster. Leser, die bereits „Bruno Chef de police“ mochten, werden „Grand Cru“ lieben, und auch all diejenigen, die den ersten „Bruno Courreges Roman“ verpasst haben, werden sich nach der Lektüre von „Grand Cru“ schon nach weiteren Fortsetzungen aus der Reihe um den sympathischen Dorfpolizisten Bruno sehnen.

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