Gregor Jansen: Tal R

Gregor Jansen: Tal R Mann über Bord / Man overboard

Der Ausstellungskatalog ist im Jahre 2012 im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln, erschienen ist. Er ist genau 100 Seiten dick. Das Format ist etwas größer als DIN A4.

Die Inhaltsangabe

Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor, der die gleichnamige Ausstellung in der Galerie im Taxisspeicher Innsbruck / Österreifch (17. März – 3. Juni 2012) und 7. Juli bis 9. September 2012 (in der Kunsthalle Düsseldorf) vorstellt. Jansen ist Leiter der nordrhein-westfälischen Kunst- und Kultureinrichtung.

Die eigentliche Besprechung

Der Ausstellungskatalog ist bemerkenswert. Was nicht so sehr an den biographischen und kunstwissenschaftlichen Betrachtungen liegt – daß solche Ausführungen in deutscher und englischer Sprache erfolgen, ist ja fast schon normaler Standard. Der Beitrag von Magdalena Holzhey ist noch am besten gelungen. Sie beschreibt ganz handfest und konkret R`s Kunst, so daß jemand, der über theoretisches Rüstzeug verfügt, auch weiß, worum ist bei der Kunst geht. Der Rest ist Geschwafel, wie es inzwischen leider in Ausstellungskatalogen üblich ist.

Die Buchdeckel bestehen aus dickem Karton. Auf dem vorderen Buchdeckel sind 24 gleichgroße Kreise in verschiedenen Farben zu sehen. Auf dem weinroten, hinteren Buchdeckel ist dann der Titel des Ausstellungskataloges zu erfahren.

Der relativ kurze Textteil ist im hinteren Buchteil untergebracht. Die Texte sind auf weißem Papier abgedruckt.

Der Abbildungsteil überwiegt. Die Farbe der Seiten ist hier oft undefinierbar und wechsel von Seite zu Seite. Die Bilder sind alle bunt. Es gibt hier überhaupt keinen Text. Die Seitenaufteilung wirkt wie die russische Hängung, kreuz und quer und durcheinander. Soll so die Vitalität udn Kraft der vorgestellten Kunst hervorgehoben werden?

Ein Begleiter durch die Ausstellung ist der Katalog auf keinen Fall. Dafür ist die Herangehensweise zu unsystematisch. Und der nichtakademische Laie bekommt Tal R nicht wirklich vorgestellt. Im Textteil wird zu viel Fachwissen vorausgesetzt und zu wenig Basiswissen allgemeinverständlich vermittelt. Die Autoren dieses Ausstellungskataloges erliegen damit einer Betriebsblindheit, die sie mit vielen anderen Autren von Ausstellungskatalogen teilen.

Tal R ist Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Kann man somit voraussetzen, daß ihn jeder Besucher der Ausstellung und jeder Leser des Ausstellungskataloges kennt? Nicht unbedingt. Es wäre daher wohl für die Autoren ratsam gewesen, ihn und seine Kunst näher zu erklären. Was sind seine Aussagen? Wie entsteht seine Kunst. Tal R`s Eltern stammen unter anderem aus Berlin, er selbst ist zwar in Israel geboren worden, wuchs aber in Dänemark auf. Da wäre es auch sinnvoll gewesen, auf seine Biographie einzugehen. Wie beeinflußt sie seine Kunst. Es wäre sinnvoll gewesen, dafür eine Sprache zu benutzen, die auch Otto Normalverbraucher, also der sprichwörtliche „kleine Mann auf der Straße“ verstehen kann. Denn der ist es ja auch, der mit seinen Eintrittsgeldern das Museum und seine Ausstellungen finanziert, und nicht etwa eine kleine fachwissenschaftliche Fangemeinde. Hier wird ein Umdenken bei den Ausstellungskatalogsautoren beginnen müssen.

Das Fazit

Hier liegt ein ganz spezieller Ausstellungskatalog vor. Unter materiellen und optischen Gesichtspunkten ist er sicherlich gelungen. Inhaltlich ist er aber ausfbaufähig.

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