Gus Gus – Polydistortion

Gus Gus – Polydistortion

  1. Oh (Edit)
  2. Gun
  3. Believe
  4. Polyesterday
  5. Barry
  6. Cold Breath 79
  7. Why?
  8. Remembrance
  9. Is Jesus Your Pal?
  10. Purple
  11. Polyreprise (Hidden Track)

Polydistortion, das Album

Gus Gus gehörten damals, mitte der Neunziger, neben Björk zu den interessantesten Exportschlagern, die die kleine Insel Island zu bieten hatte. Bestand die Band zu dieser Zeit doch noch aus nicht weniger als neun Mitgliedern aus allen Bereichen künstlerischen Schaffens. So gab es unter ihnen Schauspieler, Musiker, Modedesigner, Fotografen und Videofilmer. Eine sehr kreative Gesamtkonstellation, deren positive Wirkung sich auch in den Stücken der ersten beiden Gus Gus-Alben wiederspiegelte.

So überrascht gerade das Debut Polydistortion mit einer sehr abwechslungsreichen Mischung aus sehr vielen Stilelementen. Man findet sehr poppige und tanzbare Stücke vor wie das geniale „Gun“ oder das  funkige „Believe“, das mit einem Feuerwerk aus verzerrten Elektronischen Klängen und Breatkbeats aufwartet und noch dazu sehr nach 70ies Discoexplosion klingt. Nicht weniger als vier Sänger und Sängerinnen sind auf dem Werk verewigt. Darunter die heute sehr bekannte Emiliana Torrinni, die auf Songs wie „Why?“ oder „Is Jesus Your Pal?“ mit ihrer sehr fragilen Stimme die Herzen ihrer Zuhörer gewinnt.“Polydistortion“ ist sicherlich der Trademark-Song des Albums und durch Daniel August sehr gefühlvolle Stimme fast schon soulig. Recht schräg wird es bei „Barry“, in dem ein gewisser Magnus Johnsson mit ganz hoher Stimme alte Discozeiten aufleben lässt. Zu guter letzt gibt es mit „Purple“ einen echten Trance-Hammer auf dem Album, das mit über acht Minuten Länge die Dancefloors dieser Welt zum Beben bringt. Wer glaubt, das wäre dann auch schon alles gewesen wird sich überrascht zeigen, kommt doch nach etwas 4 Minuten nach Schluss noch ein sehr interessanter Instrumentaltrack mit einem echt genialen Sample eines Walgesangs.

Gus Gus klingen hier noch richtig frisch und voller Tatendrang, eine Stimmung, die sie noch auf dem zweiten Album rüberretten konnten, sich dann aber leider irgendwann Ende der Neunziger aufgelöst haben und Gus Gus nunmehr auf ein Duo bestehend aus zwei DJs geschrumpft und der geniale Sound war dahin.

Fazit

Gus Gus präsentieren mit ihrem ersten Album Polydistortion ein sehr frisches, innovatives Werk, das viele Elemente aus Dance, Ambient, Funk und Pop miteinander mischt und zu einem genialen Ganzen zusammenfügt. Die vielen Künstler, aus denen die Band damals noch bestand, ergänzen sich ganz wunderbar und sorgen für mächtig viel Spannung und Abwechslung. Eigentlich ist so ein Projekt wie Gus Gus bis heute einmalig. Für mich gehört Polydistortion zu den besten Alben überhaupt und ist nach fast 15 Jahren immer noch ein zeitloser Klassiker.

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