Harald Schock: FSV Frankfurt

Harald Schock / Christian Hinkel: Ein Jahrhundert FSV Frankfurt 1899 e. V. Die Geschichte eines traditionsreichen Frankfurter Sportvereins

Das Buch, das fast schon wie ein Werbekatalog aussieht, ist im Jahre 1999 im Selbstverlag in Frankfurt / Main erschienen. Genau 200 Seiten ist es dick.

Die Inhaltsangabe

„Eintracht Frankfurt“ heißt der Fußballverein, den die meisten Anhänger dieser Sportart aus der 1. Fußball-Bundesliga kennen werden. Doch daneben gibt es noch andere Fußballvereine in der hessischen Metropole. Der FSV Frankfurt ist einer davon. Auch er kann auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken.

Die Besprechung

Die hier vorliegende Festschrift bietet einen chronologischen Rückblick auf das erste Jahrhundert. Die Ereignisse sind dabei nicht etwa nach dem Kalenderjahr, sondern nach Spielzeiten, also der jeweiligen Saison gegliedert. Die übrigen Abteilungen des Vereins, wie etwa Hockey, die Leichtathletik, Dart und Handball, werden in einem zweiten, schon wesentlich kleineren Kapitel vorgestellt. Und ganz am Ende gibt es dann die obligatorischen Statistiken.

Der Verein ist Auftraggeber und Herausgeber dieser Chronik. Dies ist in vielen Kleinigkeiten spürbar. Erste Auffälligkeit ist dabei, daß das Buch durch ganz viel Werbung finanziert wurde. Offensichtlich ist der Schwarzweißdruck auch wesentlich billiger als ein Farbdruck. Selbst aktuellere Fotos sind nämlich in schwarzweiß und nicht – was wesentlich hübscher und technisch auch durchaus möglich gewesen wäre – in Farbe. Schock und Hinkel werden wohl tief im Vereinsarchiv gegraben haben, um die alten Fotos auszugraben.

Vereinsrückblicke haben in der Regel die Aufgabe, dem Fan etwas für das Gemüt zu bieten. Er soll in Erinnerungen schwelgen und die Erfolge noch einmal Revue passieren lassen. Dieses Ziel wird hier nur in Maßen erreicht. Etwas lieblos und ohne ein gewisses Maß an Herzblut wirken die Texte, so, als habe ein Außenstehender auf die Ereignisse geblickt.

Vereinschroninken können sich aber auch an Leute wenden, die den Verein neu kennenlernen möchten. Hier hat eine Vereinschronik die Aufgabe, den Verein auf angemessene Art und Weise vorzustellen. Daher sollte bei der Erstellung des Werkes schon darauf geachtet werden, daß es professionell gestaltet wird, optisch ansprechend und sprachlich mit viel Wärme. Daß die Fakten stimmen, kann, nein: muß sowieso vorausgesetzt werden können.

Über den beruflichen Hintergrund der beiden Autoren wird in dem Buch nichts gesagt. Ob sie wahre Fans des FSV sind, sei einmal dahingestellt. Sie mögen sich bei der Recherche durchaus viel Mühe gegeben haben. Das Ergebnis wirkt aber ein wenig lustlos.

Das Fazit

Das Buch bietet eine Rückschau auf 100 Jahre Vereinsgeschichte. Man muß aber schon ein ganz hartgesottener Anhänger des Frankfurter Vereins sein, um sich diese durchaus verbesserungswürdige Präsentation zu Gemüte zu ziehen.

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