Innocent as Sin

Innocent as Sin von Elizabeth Lowell

Die Bankangestellte Kayla Shaw wurde von ihrem Vorgesetzten in ihrem Bereich private banking mit einem wichtigen Kunden, der Familie Bertone, betraut und führt Transaktionen auch telefonisch aus und holt sich später die nötigen Unterschriften bei der Ehefrau Elena. Als sie jedoch eine Transaktion in hoher Millionenhöhe ausführen soll, bittet sie direkt um die nötige Unterschrift und sieht sich plötzlich hohem Druck seitens der Bertones und ihres Vorgesetzten ausgesetzt, die ihr klarmachen, daß sie doch bitte mitzumachen habe, sonst könnte sie sich dem Vorwurf der Geldwäsche ausgesetzt sehen. Kayla ist entsetzt; hat sie sich doch nie etwas zu Schulden kommen lassen und immer in gutem Glauben und im Interesse ihrer Kunden gehandelt.

Parallel erfährt der Leser von Rand McCree, dessen Zwillingsbruder einige Jahre zuvor, als die beiden Beweisfotos in Afrika von Schmugglern machen wollen, durch die Schmuggler ermordet wird. Rand schwört Rache vor allem gegenüber den großen Boss, der hinter der Schmuggelei steht, den sogenannten „Sibirian“ – es ist der jetzige Ehemann von Elena, der nun das Leben eines scheinbar ehrbaren Mannes, Millionärs und Mäzens führt.

Kayla wendet sich in ihrer Not – denn an die Polizei kann sie sich nicht wenden, da diese natürlich nur nach der offensichtlichen Sachlage handeln müßte – an St. Kila Consulting, ein privates Beratungsunternehmen, das auf Fälle und Verbrechensbekämpfung spezialisiert ist, wenn die legalen und offiziellen Mittel nicht weiterhelfen. Rand, der als Landschaftsmaler arbeitet, aber auch mit St. Kilda assoziiert ist, sieht seine Chance auf Rache gekommen, endlich Bertone/Siberian zur Strecke zu bringen. Auf einem Malwettbewerb, der von den Bertones veranstaltet wird, wird er eingeladen, teilzunehmen und schafft es, vom öffentlichkeitsscheuen Bertone Fotos zu machen, so daß er beweisen kann, daß es sich um den „Siberian“ handelt.

St. Kila, Rand und Kayla erarbeiten eine Strategie, wie sie eine Falle für Bertone stellen können. Ziel ist es, ihn durch Bankrott zu erledigen, denn ihn zu ermorden, wäre natürlich einfacher, aber illegal – etwas, was St. Kila nur im Notfall bei Verbrechern macht. Zusätzlich unterstützt, Grace, eine ehemalige Richterin (und Hauptfigur des Romans „Vergib mir meine Sünden“ – siehe entsprechende Rezension auf http://www.rezension.org/vergib-mir-meine-sunden/) die Aktion mit fachlichem Rat. Sie und ihr Mann Joe arbeiten mittlerweile voll für St. Kilda.

Kayla schafft es, ihren Vorgesetzten, der von den technischen Aspekten Online-Banking keine Ahnung hat, zu täuschen und Gelder der Bertones umzuleiten. Dabei gerät sie in tödliche Gefahr:

Der von Bertone beauftragte Killer scheitert glücklicherweise – für Kayla, die so an dem Plan, sich zu rehabilitieren, weiterarbeiten kann, aber auch zum Glück für Bertone, der erfahren hat, daß nur sie – durch einen dummen Zufall – die Passwörter zu seinen Konten hat… Aber er muß Kayla in seine Gewalt bekommen, um seine Hunderte Millionen Dollar wiederzubekommen, um nicht völlig ruiniert zu sein.

Fazit

Ein sehr spannender Thriller, der unter anderem davon lebt, daß die Gedankengänge Kaylas, die ja völlig unschuldig in die legale Grauzone zwischen Service für den Kunden und Geldwäsche gerät, für den Leser sehr gut nachvollziehbar sind. Sie ist hin- und hergerissen zwischen ihrem Glauben an das Richtige und dem, was nötig ist, um einen Verbrecher wie Bertone zur Strecke zu bringen. Interessant ist auch, wie die Autorin Hauptfiguren eines anderen Romans (hier die Richterin Grace Silva) mit in den Roman einbaut und so ein richtiges „Leben“ mit Vergangenheit und Zukunft ihrer Charaktere aufbaut.

Sehr lesenswert!

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