Joachim Ehlers: Die Ritter

Joachim Ehlers: Die Ritter Geschichte und Kultur

Das Buch ist im Jahre 2006 im Verlag C. H. Beck aus der bayerischen Landeshauptstadt München erschienen. Es ist 123 Seiten dick.

Die Inhaltsangabe

Seit dem 10. Jahrhundert bemühte sich der Klerus und die Dichtkünstler um regulierende Verhaltsnormen, mit denen ein Ausgleich zwischen Krieg und Gewalt, christlicher Lebensform, den Ansprüchen adliger Existenz und interellektueller Herausforderung geschaffen werden sollte. In Verbindung mit einer neuen Hofkultur entstand daraus eine neue Zivilisation.

Die Bedeutung des Krieges und der Gewalt, die Lehnsgesellschaft, Kreuzzüge und Ritterorden – sie bilden die wichtigsten Voraussetzungen und Ausprägungen der ritterlichen Welt, zu der auch Burgen, Kampftechniken, Bewaffnung, Pferde sowie das Turnier- und Wappenwesen gehören.

Soweit zur Theorie, wie sie auf dem hinteren Buchdeckel beschrieben wird. Ein Blick in das Buch wird dann zeigen, wieviel von diesen Ankündigungen in die Praxis umgesetzt wird.

Der Autor

Joachim Ehlers ist emeritierter Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Freien Universität Berlin. Ob er schon als Autor zum Schwerpunkt seines Forschungsgebietes, nämlich der Kulturgeschichte des westeuropäischen Mittelalters, hervorgetreten ist, ist dem vorliegenden Buch leider nicht zu entnehmen.

Die Buchbesprechung

Das Werk gehört der Buchreihe „Wissen in der Beck`schen Reihe“. 10 Abbildungen führen optisch ansprechend in die Thematik ein. Das Buch ist aber trotzdem ein wenig unbefriedigend. Die Ausführungen sind ein wenig zu allgemein und oberflächlich als daß sie wirklich in die Welt der Ritter eindringen würden. Das Buch beschreibt nicht Ereignisse in chronologischer Reihenfolge, sondern Entwicklungen. Diese Entwicklungen betreffen sowohl Deutschland wie ansatzweise auch England und Frankreich. Hier wird „hohe Politik“ beschrieben. Grafschaften, Fürstentümer und kirchliche Länder kommen dementsprechend nicht vor. Schlösser und Bürgen werden deswegen genausowenig vor wie einzelne Ritterpersönlichkeiten. Allein schon bei der Frage, wie deren Familienverhältnisse und Wohnbedingungen aussahen, sollte man hier auch auf keine Antwort warten.

Es bleibt die Frage, an wen, an welche Zielgruppe (hinsichtlich der Leser) sich ein solches Buch wendet. Heimatforscher fallen ja offensichtlichtlich genauso weg wie Kinder und Jugendliche, die im Rahmen des schulischen Geschichtsunterrichts etwas über das Mittelalter erfahren sollen. Der Verlag bereitet in dieser Hinsicht ein eigentlich spannendes und interessantes Thema viel zu schwach auf, als daß es für eine größere Leserschaft von Nutzen sein können.

Das Fazit

Das Buch soll – von seiner Intention und Buchreihenzugehörigkeit her – einen allgemeinen Einstieg in das im Titel genannte Thema bieten. Es ist inhaltlich aber zu schwammig und zu wenig anschaulich geraten, als daß es wirklich überzeugen würde. Es bietet vor allem keinen Bezug zu irgendeiner Region, deren ritterbezogene Vergangenheit konkreter vorgestellt wird.

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