Kaleidoscope EP

FUTTER FÜR HATER UND LIEBHABER!

Die Band:
Die Studenten Chris Martin, Jonny Buckland, Will Champion und Guy Berryman lernten sich am University College London kennen und gründeten 1996 eine Band. Im März 1998 erschien die EP „Safety“, die der Band als Demo diente. Ein Jahr später unterschrieben Coldplay einen Plattenvertrag bei Parlophone, wo sie bis heute unter Vertrag stehen. Bereits das erste Album „Parachutes“ wurde auf Anhieb ein kommerzieller Erfolg und gewann den Grammy Award als Bestes Alternative Album. Ein noch größerer Erfolg wurde der Nachfolger „A Rush Of Blood“. Nach nur zwei Alben waren Coldplay eine der angesagtesten Bands der Gegenwart. Auch die folgenden Werke wurden riesige Erfolge, wobei die Band seit 2008 mit Produzent Brain Eno zusammenarbeitet. Neben ihrer Musik sind Coldplay sozial äußerst engagiert und unterstützen seit Jahren eine Entwicklungshilfeorganisation. Privat war Sänger Chris Martin mit der Schauspielerin Gwyneth Paltrow verheiratet.

Das Album:
Meine Rezension zum letzten Coldplayalbum „A Head Full Of Dreams“ gab ich die Überschrift: Für die ganz großen Bühnen gemacht. Und so kam es auch. Seit Sommer letzten Jahres touren Chris Martin, Jonny Buckland, Will Champion und Guy Berryman durch die Fußballstadien unseres Planeten und begeistern dabei von Oslo bis Melbourne ihre Fans.

In der tourfreien Zeit blieb dann noch die Zeit, diese EP aufzunehmen, die inhaltlich letztlich da anknüpft, wo „A Head Full Of Dreams“ aufgehört hat. Den Auftakt bildet „All I Can Think About Is You“, dass eher in die Richtung früherer Alben geht und mit einer tollen Basslinie und einem eingängigen Beat daherkommt. Das folgende „Miracles (Someone Special), bei dem Coldplay von Big Sean unterstützt werden und „A L I E N S“ (bei dem erneut Brain Eno an den Reglern saß) klingen dann eher nach dem letzten Megaseller, können aber trotzdem vorbehaltlos überzeugen, weil Coldplay die Gratwanderung zwischen Kunst, Kommerz, Kitsch und Pathos nahezu perfektioniert haben.

Das gilt auch für den Schmachtfetzen „Hypnotised“. Natürlich muss man die leicht nölige Stimme von Chris Martin lieben, doch wer von „Everglow“ begeistert war, wird auch hier die Wunderkerzen auspacken.

Was fehlt ist der Song, der seit Monaten die Radiostationen unsicher macht: „Something Just Like This“, das Coldplay zusammen mit den Chainsmokers aufgenommen haben, kommt hier im Tokyo-Remix daher, was nichts anderes bedeutet, als das es sich um eine Liveaufnahme aus eben der japanischen Hauptstadt handelt. Hier kann man man schon gut erkennen, welch Erlebnis es war, Coldplay auf dieser Tour zu sehen.

Trackliste:
01 – All I Can Think About You
02 – Miracles (Someone Special)
03 – A L I E N S
04 – Something Just Like This (Tokyo Remix)
05 – Hypnotised (EP Remix)

Fazit:
An Coldplay scheiden sich seit Jahren die Geister. Kritiker verachten inzwischen die Band, die sich vom Brit-Rock-Phänomen zu einer massenkompatiblen Pop-Rock-Band entwickelt hat. Fans lieben die Band, die es zwischen Kitsch und Kommerz schafft, richtig gute Songs zu machen. Ich gebe zu, dass ich das Ensemble um Chris Martin ausgesprochen gerne höre, auch wenn die gitarrenlastigen Alternativzeiten von „A Rush Of Blood To The Head“ lange vorbei sind. „Kaleidoscope“ ist aber wieder eine Perle, die hoffen lässt, dass Coldplay noch nicht am Ende ihres Weges angekommen sind.

 

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