Lorenz Korn: Geschichte der islamischen Kunst

Lorenz Korn: Geschichte der islamischen Kunst

Das Buch ist im Jahre 2008 im Verlag C. H. Beck, der bekanntlich in der bayerischen Landeshauptstadt München ansässig ist, auf den Markt gekommen. Es umfaßt 128 Seiten. Das Buch gehört zur Buchreihe „Wissen in der „Beck`schen Reihe“.

Die Inhaltsangabe

Das Buch möchte der Inhaltsangabe auf dem hinteren, weißen Buchdeckel zufolge einen „lebendigen“ Überblick über die Kunst des Islam von ihren Anfängen bis in unsere heutigen Tage bieten. Es beschreibt sowohl die Gemeinsamkeiten wie auch die regionalen Unterschiede. Was ist unter dem „Bilderverbot“ des Islam zu verstehen? Wie wirkt es sich auf die Kunst aus? Wie sehen die verschiedenen Gattungstypen aus, die von der Kalligraphie = Schönschrift über die Buchmalerei und die Architektur der Paläste und Grabbauten bis zum Moscheebau reichen.

Über den Autoren

Das Buch enhält keine nennenswerten Daten über Lorenz Korn als Autoren. Hier wird nur berichtet, daß Korn Professor für Islamische Kunst und Archäologie an der Universität Bamberg ist. Allein schon die interessante Frage, woher bei ihm das Interesse für den Randbereich „islamische Kunst“ kommt, wird hier leider nicht beantwortet.

Die Buchbesprechung

Eine Sache fällt hier sofort auf, selbst wenn man das Buch nur durchblättert: Es gibt sehr viele Zeichnungen, farbige und Schwarzweißfotographien, und zwar so viele wie in sonst keinem anderen Band aus der Wissens-Buchreihe.

Diese Vorgehensweise ist auch durchaus erforderlich. Der berufliche Hintergrund Korns (als Professor ist er schließlich ein ausgewiesener Fachmann für islamische Kunst) ist den Ausführungen durchaus anzumerken. Wie soll man das Buch beschreiben? Hier werden keine einzelnen Künstler gezielt vorgestellt. Auf einzelne Regionen wird nur im Rahmen der Gesamtschau eingegangen. Der Mittelmeerraum, also Nordafrika und die arabische Halbinsel bis nach Indien, stehen im Vordergrund. Regionen wie das bevölkerungsreiche Indonesien kommen faktisch nicht vor.

Liest man die Ausführungen dann genauer, merkt man schnell, daß Korn auch ein allgemeins historisches und literaturwissenschaftliches Grundlagenwissen sowie ein Grundverständnis für die Thematik voraussetzt, von der ich nicht weiß, ob der durchschnittliche Leser damit nicht überfordert ist. Es entsteht schnell der Eindruck, daß hier nicht kunstgeschichtliches Grundlagenwissen vermittelt, sondern Fachleute angesprochen werden, denen ihr Spezialwissen bestätigt werden soll. Der Verlag vertut die gute Chance, ein Randgebiet wie die islamische Kunst einem breiteren Publikum vorzustellen.

Das Fazit

Das Buch ist sehr gut mit Bildmaterial ausgestattet. Was den sprachlich-inhaltlichen Teil anbelangt, sollten Leser ohne Vorkenntnisse schon gut überlegen, ob sie sich nicht erst einmal leicht verständliche Grundlagenliteratur zu Gemüte führen. Das vorliegende Buch ist nämlich für Fachleute gemacht, denen man nicht erst alles von der Pike auf erklären muß.

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