Pet Sounds

ZEITLOSES MEISTERWERK!

Die Band:

1961 gründeten die Brüder Brian, Carl und Dennis Wilson zusammen mit Mike Love und Alain Jardine im kalifornischen Hawthrone die Beach Boys. Ihre erste Single „Surfin´“ erreichte Platz 75 der Billboard-Charts. Vier Jahre später hatten sie mit „I Get Around“ ihren ersten Nummer-1-Hit. In ihren Texten beschworen die Beach Boys Teenagerträume nach einem sorgenfreien Leben. Ende der 1960er ließ der große Erfolg in den USA etwas nach, flammte aber 1974 mit dem Album „Endless Summer“ wieder auf. 1983 starb Dennis Wilson, fünf Jahre später sein Bruder Carl. Die verbliebenen Gründungsmitglieder gingen fortan mit verschiedenen Begleitbands weiter auf Tour. 2012 fanden sie dann wieder zusammen, veröffentlichten ein neues Studioalbum und gingen auf eine ausgedehnte Welttournee, die sie auch nach Europa führte. Durch ihre Musik schürten die Beach Boys den Mythos Kalifornien. Wie kaum eine andere Band sind sie mit dieser Region verbunden. Insgesamt sind sie mit ihren Songs seit über fünfzig Jahren in den Billboard-Charts vertreten und erhielten 1981 einen Stern am Hollywood Walk of Fame.

Das Album:

1966 wollten die Beach Boys ein wenig von ihrem Happy-Sound der ersten Jahre wegkommen. Brian Wilson hatte das große Ziel zu beweisen, das er der größte Songwriter seiner Generation sei und nicht John Lennon und Paul McCartney. Während die anderen Mitglieder der Band auf Tour waren, ging er ins Studio. Als Co-Autor engagierte er Tony Asher, der sich auf das Komponieren von Texten und Werbe-Jingles konzentriert hatte und der laut Wilsons Aussage in der Lage war, lyrische Texte zu verfassen. Als die anderen Bandmitglieder heimkehrten, präsentierte Brian Wilson das fertige Material und es ging ins Studio.

Im Mai 1966 wurde „Pet Sounds“ veröffentlicht. Trotz bis heute bekannter Songs wie „Wouldn´t It Be Nice“ oder „Sloop John B“ blieb dem Album zunächst der kommerzielle Erfolg versagt. Im Vergleich zu den früheren Alben blieb es hinter den Erwartungen zurück. Rückblickend kann man aber nur sagen, dass „Pet Sounds“ nicht umsonst zu den bedeutendsten Alben der modernen Rock- und Popmusik gezählt werden kann.

Dies liegt sicher daran, dass Brian Wilson den Mut hatte, neben den üblichen Instrumenten wie Gitarre, Bass, Schlagzeug auch Waldhörner, klappernde Löffel, Cola-Dosen, Plastikflaschen, Fahrradklingeln oder vorbeifahrende Züge zu verwenden, um den Sound seiner Band zu erweitern. Nicht umsonst lobte Paul McCartney das Album seinerzeit in den höchsten Tönen, bevor die Fab Four ein Jahr später mit „Sergant Peppers“ ihrerseits ein bis heute gültiges Meisterwerk veröffentlichten.

„Pet Sounds“ entfaltet seine ganze Intensität sicherlich nicht beim ersten Hören. Wer den typischen Beach-Boys-Sound mag, wird zunächst etwas enttäuscht sein. Lediglich die bereits erwähnten Titel „Wouldn´t It Be Nice“ und „Sloop John B“ bleiben sofort im Ohr haften. Doch wagt man einen zweiten oder dritten Durchlauf, entdeckt man Perlen wie Don´t Talk (Put Your Head On My Sholuder) oder „God Only Knows“ die bis heute zeitlos modern und vielschichtig klingen. Auch die für die Beach Boys typischen Stimmenarrangements kommen in Titeln wie „I Just Wasn´t Made For These Times“ oder „Here Today“ ausgezeichnet zum Einsatz. Experimentell geht es bei den beiden Instrumentaltiteln „Let´s Go Away For A While“ und „Pet Sounds“ zu. Gerade der erstgenannte Songs ist ein Musterbeispiel für die Kreativität von Brain Wilson. Mit „Caroline, No“ gibt es einen überaus verträumt-melancholischen Schlusspunkt.

Trackliste:

01 – Wouldn´t It Be Nice

02 – You Still Belive In Me

03 – That´s Not Me

04 – Don´t Talk (Put Your Head On My Shoulder)

05 – I´m Waiting For The Day

06 – Let´s Go Away For Awhile

07 – Sloop John B

08 – God Only Knows

09 – I Know There´s An Answer

10 – Here Today

11 – I Just Wasn´t made For These Times

12 – Pet Sounds

13 – Caroline, No

 

Fazit:

Es gibt nicht wenige Alben von denen man sagen kann, sie seien vollkommen zeitlos. Auf „Pet Sounds“ von den Beach Boys trifft dies jedoch zu. Sicher hat sich an den Produktionsmöglichkeiten innerhalb der letzten vierzig Jahre unwahrscheinlich viel getan, doch Brain Wilson ist hier ein Album gelungen, dass von zeitloser Eleganz ist. Titel wie „Wouldn´t It Be Nice“, „God Only Knows“ oder „Caroline, No“ dürften noch heute jeden Musikfan begeistern. Die Songs des Albums klingen allesamt noch genau so aufregend und inspiriert wie im Jahr 1966. Und wenn dies auch nach fast fünfzig Jahren der Fall ist, ist der Begriff Meisterwerk für ein Album durchaus gerechtfertigt.

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