Pregau – Mörderisches Tal

EINE SCHRECKLICH (WENIG) NETTE FAMILIE!

Inhalt:
Seit einigen Monaten lebt der aus Deutschland stammende Hannes Bucher mit seiner Frau Maria und seiner psychisch kranken Tochter Sandra in Pregau. Maria stammt aus dem Familien-Clan der Hartmanns, die in Pregau das Sagen haben. Auch Hannes Stelle in der dortigen Polizeiinspektion hat er dem Einfluss des Familienclans zu verdanken. Eines Nachts begeht Hannes einen folgenschweren Fehler, als er seine minderjährige Nichte Rosa und deren Freund Gregor dabei ertappt, wie sie alkoholisiert und ohne Führerschein mit Gregors Sportwagen fahren. Am nächsten Morgen wird Hannes zu einem Unfall gerufen. Es ist der verunglückte Sportwagen von Gregor. Rosa ist tot, ihr Freund liegt im Koma. Damit setzt eine Kette von Ereignissen ein, die Hannes an den Rand des Wahnsinns bringt.

Darsteller:
Maximilian Brückner ist Hannes Bucher
Ursula Strauss ist Maria Bucher
Antonia Jung ist Sandra Bucher
Wolfgang Böck ist Johann Hartmann
Karl Fischer ist Elias Hartmann
Armin Rohde ist Max Dirrmeyer
Antoine Monot, Jr. ist Manuel Brandstetter
Robert Palfrader ist Matthias Hecker
Patricia Aulitzky ist Edith Rieder
Zoë Straub ist Rosa Rieder
Thomas Schubert ist Sebastian Rieder
Nikolai Gemel ist Lukas Rieder
Michael Glantschnig ist Gregor Hölzl jun.
Helmut Berger ist Gregor Hölzl sen.

Episodenübersicht:
01 – Der Fehler
02 – Die Lügen
03 – Die Erpressung
04 – Der große Tag

Produktinformationen:
2 DVD´s
Laufzeit: ca. 353 Minuten
Sprache: Deutsch
Ton, Bild, Farbe: Dolby Digital 5.1, 16:9 – 2.35:1, PAL
FSK: ab 12 Jahren

Fazit:

Die durchaus ambitionierte österreischische Fernsehproduktion, die zu Weihnachten 2016 mit gutem Erfolg in der ARD zu sehen war, ist eine Mischung aus Drama, Krimi und Lovestory. Autor und Regisseur Nils Willbrandt, der bereits zahlreiche Fernsehkrimis inziniert hat, ließ sich bei seinem ambitionierten Pregau-Projekt von der amerikansichen Kultserie „Twin Peaks“ inspirieren.

Auch „Pregau“ fängt entsprechend gut an. Die erste Folge führt den Zuschauer in einen bilderbuchhaften Ort ein, bei dem man schon ahnt, dass nicht alles so idyllisch ist, wie es scheint. Im Blickpunkt steht die Familie Hartmann, die den Ort beherrscht. Ihre Tierkörperverwertungsanlage sichert Arbeitsplätze. Daher haben die Hartmanns im Ort das Sagen. Auch die Familie an sich ist komplex und interessant aufgebaut: Tochter Maria kommt wieder in den Schoß der Familie zurück, womit Hannes so seine Probleme hat. Ihre Schwester hat drei Kinder von drei Männern, wobei ihr Sohn auch ein Auge auf seine Tante geworfen hat. Und über allen herrschen die beiden Patriarchen Johann und Elias Hartmann, die auch in der Prostitution ihre Finger im Spiel haben.

Folge 1 wirft viele Fragen auf, die zwar im Verlauf der nächsten Folgen vertieft und am Ende auch beantwortet werden. Trotzdem war ich zwischenzeitlich nicht sicher, ob ich beim Zuschauen begeistert sein oder doch nur lachen sollte. Mit dem Unfall von Rosa löst Hannes eine Spirale auf, die nicht nur ihn zu verschlingen droht. Das alles wirkt zum Teil recht skurril, und konnte nicht ganz das halten, was ich mir von diesem Vierteiler erhofft und erwartet habe.

Sicher, es gibt am Ende jeder Folge einen guten Cliffhanger, doch von Folge zu Folge hatte ich dein Eindruck, dass der Geschichte ein wenig die Luft ausgeht. Am Ende gibt es ein Finale mit großen Brimborium. Aber auch das konnte mich nicht ganz begeistern und ist stellenweise eher lachhaft. Begeistern konnten mich dagegen die Darsteller, allen voran Maximilian Brückner als Hannes Bucher, die allesamt ihre Rollen sehr glaubwürdig spielen.

Die zum Teil recht überschwenglichen Kritiken kann ich nicht ganz nachvollziehen. „Pregau – Mörderisches Tal“ ist zwar ein recht kurzweiliger Vierteiler, der durch seine Mischung aus Krimi und Drama gefallen kann, und der mit den Hartmanns eine eher schreckliche als nette Familie vorstellt, doch der ganz große Wurf ist dieser Film nicht geworden.

 

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