R. L. Stine: Tief im Dschungel des Verderbens

R. L. Stine: Tief im Dschungel des Verderbens; OMNIBUS C. Bertelsmann Jugendbuch Verlag München 1999; 124 SeiteN; ISBN: 3-570-20595-9

Tropische Pflanzen, wilde Tiere und spannende Abenteuer – so stellt man sich die Dschungeltour des Jugendforscher-Clubs vor. Doch schon bald ist es in der Gruppe langweilig. Zusammen mit seiner Freundin Susie schleicht man sich davon. Das echte, wirkliche Abenteuer beginnt, als man auf seltsame Höhlenwesen, magiebegabte Medizinmänner und bewaffnete Kriegerinnen stößt.

Das vorliegende Werk gehört zur Gänsehaut-Reihe des US-amerikanischen Jugendbuch-Autoren. Darin ist es Band 4 des Abenteuerspielebücherreihe.

Autor und Verlag sind ja schon an anderer Stelle vorgestellt worden. Daher brauchen sie hier nicht weiter beschrieben werden.

Bücher wie dieses sind etwas nervig. Was vor allem mit dem Aufbau und der Erzählweise zusammenhängt. Die Handlung wird nicht etwa durchgehend, quasi als einheitlicher Strang erzählt.

Die Geschichte ist eher nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. Je nachdem, wie man sich nach jedem Bausatzteil entscheidet, wird man als Leser zu einem neuen Bausatzteil dirigiert, der dann wiederum einige Seiten vorher oder nachher sein kann. Wer dieses Buch liest, muß also viel blättern. Ob das der Konzentration wirklich förderlich ist, sei einmal dahingestellt.

Je nachdem, wie man sich beim Lesen entscheidet, kommt man zu unterschiedlichen Lösungen. Bei Hörbüchern, Computerspielen oder Lern-CD-Roms mag eine solche Vorgehensweise ja noch Sinn machen. Bei gedruckten Büchern ist man es aber gewohnt, eine Handlung der Reihe nach zu lesen.

Das Buch ist nach Verlagsangaben für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Dies ist das Lebensalter, das in der Regel den Übergang zwischen Grundschule und weiterführender Schule markiert. Es ist das Alter, in dem man Kinder gezielt an das Lesen heranführen kann. Mit den Gänsehaut-Romanen liefert Stine sicherlich kindergerechte und damit zielgruppenadäquate Literatur. Vom Ansatz her enthalten die Bücher Horrorelemente. Dieser Bestandteil ist aber so dezent ausgebildet, daß Kinder keinen bleibenden Schaden davon bekommen.

Schaut man sich andere erfolgreiche moderne Jugendliteratur (beispielsweise Otfried Preußler oder Enid Blyton) an, so sind die Geschichten dort niemals niemals nach einem Baukastenprinzip aufgebaut, sondern immer als durchgehende Handlung. Es ist also nicht weiter verwunderlich, daß sich Bücher wie dieses Abenteuerspielbuch nie auf dem Buchmarkt (zumindest bei uns in Deutschland) durchsetzen konnten.

Das Fazit

R. L. Stine ist uns als Autor der Buchreihe „Gänsehaut“ bekannt. Sie liefert kindgerechte unterhaltende „Horror“-Literatur. Die Unterreihe „Abenteuerspielbuch“ fällt insofern aus dem Rahmen, als daß sie etwas sprunghaft nach dem Baukastenprinzip aufgebaut ist. Dies ist – wie oben ausgeführt – der Konzentratoin und dem Lesevergnügen – nicht unbedingt zuträglich. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, daß diese Buchreihe nicht sonderlich erfolgreich auf dem deutschen Buchmarkt ist.

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