Reign over me – Die Liebe in mir

Reign over me – Die Liebe in mir

Inhalt
Charlie Fineman und Alan Johnson waren auf dem College Zimmergenossen und begegnen sich nun nach etlichen Jahren wieder. Zunächst sieht es so aus, als wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alan Johnson ist Zahnarzt geworden und hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Er hat eine attraktive und intelligente Frau, wohnt in einem schicken Appartement, fährt ein tolles Auto, ist ein liebevoller Vater und beruflich sehr erfolgreich. Dennoch weiß Alan dies alles nicht zu schätzen. Sein ehemaliger Zimmergenosse Charlie hingegen lebt schon seit Jahren emotional wie unter einer Käseglocke.

Seine Frau und seine Tochter kamen beim Anschlag am 11. September ums Leben und seitdem schottet sich Charlie mithilfe eines riesigen Kopfhörers von seiner Umgebung ab. Er fährt auf einem motorisierten Scooter durch New York und führt ein Vagabundenleben. Außerdem versucht er sich regelmäßig durch Kinobesuche, seltene Schallplatten und Videospiele abzulenken. Alan kommt die Begegnung mit Charlie sehr gelegen. So kann er aus seinem Ehealltag ausbrechen und gleichzeitig Charlie dabei helfen, seine Trauer zu überwinden.

Fazit
Der Regisseur Mike Binder hatte sich mit dem Film einiges vorgenommen, umso erfreulicher ist es deshalb, dass der Film letztlich auf ganzer Linie überzeugen kann. In den ersten 30 Minuten des Films passiert noch nicht allzu viel, um den Handlungsverlauf aber trotzdem interessant zu gestalten, baute Binder einige Subplots ein. Don Cheadles bietet eine tolle Leistung und setzt seine Rolle überzeugend um. Die Momente, in denen die Unterschiedlichkeit der Figuren Sandlers und Cheadles porträtiert werden, gehören mit zu den besten Szenen des Films. Gerade Don Cheadle zeigt hier wieder mal was er kann, sei es in den komischen Momenten oder in den leisen, dramatischen Passagen. Doch auch Sandler verleiht seiner Rolle das gewisse Etwas und zu keiner Zeit wirkt die Figur des Charlie Fineman unglaubwürdig. Zu Anfang geht der Regisseur sehr subtil an die Geschichte heran.

Binders Werk handelt von schweren Zeiten und Beziehungen und beschreibt, wie sich das Leben der beiden Hauptprotagonisten geändert hat. Die stärksten Momente des Films sind jene, in denen der Regisseur das Trauma von Charlie in seiner ganzen Dimension zeigt. Zunächst das „Abschotten“ durch die Kopfhörer, dann der langsame Neuaufbau von Vertrauen und kurze Zeit später die Zerstörung seiner Einrichtung – wie  seine Gesichtszüge zunächst noch ganz entspannt sind und ihm schon wenig später die Panik in den Augen steht. Auch die Therapie, die Charlie bereits nach zwei Minuten wieder abbricht, zeigt das Ausmaß von Charlies innerer Zerrüttung. Ein gelungener Film über ein ungewöhnliches Thema, welches im Kino nur selten thematisiert wird.

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