Sparks – Balls

Sparks – Balls

  1. Balls
  2. More Than A Sex Machine
  3. Scheherazade
  4. Aeroflot
  5. The Calm Before The Storm
  6. How To Get Your Ass Kicked
  7. Bullet Train
  8. It’s A Knock Off
  9. Irreplaceable
  10. It’s Educational
  11. The Angels

Nach dem fulminanten Comebackalbum Gratious Sax And Senseless Violins im Jahr 1994 wurde es wieder gut mit den Sparks, die Durststrecke der 80er schien überwunden, trotzdem dauerte es wieder sechs lange Jahre bis zum nächsten Studioalbum. Balls war Sparks‘ erstes Album im neuen Jahrtausend, dementsprechend modern klingt es auch. Das Album ist wie sein Vorgänger wieder sehr elektronisch, akustische Instrumente sucht man vergebens. Hier wird der Synthie gekizelt bis zum Abwinken.

Über weite Strecken hat das Werk einen sehr treibenden Charakter, doch im Vergleich zu Gratious können sich die Songs nicht mehr so gut entfalten. Viel mehr begann die Band schon hier, die Musik in einer Art Schleifenform zu komponieren und bestimmte Passagen immer und immer zu wiederholen, das, wenn es gut gemacht wird, zu erstaunlichen Ergebnissen führen kann. Als positives Beispiel möchte ich hier einmal das 2003er Album Lil‘ Beethoven anführen, auf dem Sparks diese Technik perfektioniert haben. Auf Balls klingt das alles noch etwas bemüht und nicht jeder Song zündet sofort, ist sogar manchmal etwas eintönig. Aber die guten Absichten der beiden Jungs sind auf jeden Fall auszumachen. Woran das Album so ein bisschen leidet ist, das viele Songs eine ähnliche Struktur haben und wie gesagt aus ständig wiederholten Loop-Passagen bestehen.

Zu den besten Songs gehört das sehr eingängie Titelstück „Balls“, das auch das beste Beispiel ist, für die angewandte Loop-Technik. Auch „Scheherezade“ ist ein toller Track, der vom Stil her noch am ehesten vom Vorgängeralbum Gratious Sax stammen könnte. Mit „Aeroflot“ steigen wir mit den Sparks in die Lüfte und lauschen äußerst interessanten Tönen aus coolen Breakbeats. Bei „How To Get Your Ass Kicked“ kommt wieder mal der bandtypische Humor zum Tragen, der die Lieder der Sparks stets auflockert.

Das letzte Stück „The Angels“ ist vielleicht etwas kitschig geraten und kann textlich nicht wirklich überzeugen, regt aber weiter nicht auf und ist ganz ok als Schlusstrack.

Fazit

Die Sparks haben sich mit diesem Album wieder mächtig viel Zeit gelassen, zum Glück hört man aktuell immer regelmäßiger von den Jungs, erst vor ein paar Jahren haben Sie ein Album zu Ehren des schwedischen Filmemachers Ingmar Bergman aufgenommen. Auf Balls haben die Sparks ihren neuen Trademarksound aus geloopten Stimmpassagen begonnen aufzubauen, auch wenn sie hier noch etwas bemüht klingen, haben sie den Schritt in die richtige Richtung unternommen und ein ganz gutes Album abegeliefert, das ich jedem Popfan empfehle.

Schreibe einen Kommentar