The Jazz Singer

NICHT NUR EIN SÄNGER FÜR SCHMACHTENDE HAUSFRAUEN!

Der Musiker:

Neil Diamond wurde 1941 in New York geboren und wuchs in einer jüdisch-polnisch-russischen Einwandererfamilie auf. Er ging mit Barbra Streisand zur Highschool und sang mit ihr zusammen im Schulchor. Anfang der 1960er Jahre begann er als Songwriter zu arbeiten und schrieb unter anderem für die Monkees den Hit „I´m A Beliver“. 1966 erschien sein ersten Album „The Feel Of Neil Diamond“. Den Durchbruch hatte er 1970 mit seinem ersten Nummer 1 Hit „Cracklin´Rosie“. Von Ende der 70er bis in die 80er hinein, war Neil Diamond einer der erfolgreichsten Sänger der USA. Hits wie „Forever in Blue Jeans“ oder „Beautiful Noise“ stürmten die Charts. Auch in Las Vegas war er gern gesehener Gast. In den 90ern produzierte er weiter Alben, die jedoch nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen konnten. Ein Comeback gelang ihm 2005 mit dem von Rick Rubin produziertem Album „12 Songs“. Mit dem abermals von Rick Rubin produzierten Album „Home Before Dark“ erreichte Neil Diamond 2008 erstmals die Spitze der Billboard Charts.

Das Album:

Auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere wagte Neil Diamond 1980 den Schritt auf die große Leinwand. Für den Film „The Jazz Singer“ sollte er nicht nur die Hauptrolle spielen, sondern auch den Soundtrack beisteuern. In dem Film spielt er den jüdischen Kantor Yussel, der gegen den Willen seines Vaters in Amerika als Musiker arbeitet und an seinem Erfolg beinahe zerbricht. Auch wenn der Film an der Kinokasse nicht sonderlich erfolgreich war, brachte er einen Soundtrack hervor, der exemplarisch für die Musik von Neil Diamond steht.

Wegen seiner zahlreichen Las-Vegas-Auftritte wurde er oft mit Liberace oder Barry Manilow in einem Atemzug genannt. Angebliche Musikexperten rümpften die Nase, wenn es um seine Musik geht. Beschäftigt man sich eingehender mit dem Schaffen von Neil Diamond wird man feststellen, das er ein verdammt guter Songschreiber ist. Dies stellt er auf „The Jazz Singer“ unter Beweis. Allen voran natürlich das patriotische „America“, das in den USA jedes Kind kennt und das noch heute zu jeder Feierlichkeit am 04.Juli dazugehört. Sieht man vom Patriotismus ab, bleibt ein treibender Rocksong übrig, der auch nach über dreißig Jahren seien Hörer begeistert.

Auch das restliche Songmaterial ist ausgesprochen gut und abwechslungsreich. „You Baby“ ist eine verspielte Popnummer, „Acapulco“ ein luftiger Sommersong und „Hello Again“ eine traurige Ballade, wie sie damals nur Neil Diamond singen konnte. Überhaupt war der Sänger ja als Frauenschwarm bekannt und brachte immer wieder Titel heraus, die vor allem die weibliche Hörerschaft begeisterten. Der in dieser Hinsicht wohl beste und bekannteste Song dieses Albums ist „Love On The Rocks“. Eine unglaublich schöne Nummer, die stark von Gilbert Becaud geprägt ist, der bei diesem Titel als Co-Autor fungierte.

Trackliste:

01 – America

02 – Adon Olom

03 – You Baby

04 – Love On The Rocks

05 – Amazed And Confused

06 – On The Robert E.Lee

07 – Summerlove

08 – Hello Again

09 – Acapulco

10 – Hey Louise

11 – Songs Of Life

12 – Jerusalem

13 – Kol Nidre / My Name ist Yussel

14 – America (Reprise)

 

Fazit:

„The Jazz Singer“ ist wegen seiner tollen Kompositionen und seiner atmosphärischen Dichte ohne Übertreibung eines der besten Alben von Neil Diamond. Titel wie „America“ oder „Love On The Rocks“ haben auch nach über dreißig Jahren noch Biss und begeistern. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich intensiver mit Neil Diamond zu beschäftigen und dabei zu entdecken, dass der New Yorker deutlich mehr ist, als nur ein Schmusesänger für schmachtende Hausfrauen.

 

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