Ulf Dirlmeier: Kleine deutsche Geschichte

Ulf Dirlmeiner u. a.: Kleine deutsche Geschichte

Das Buch kam im Jahre 2006 im Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart, heraus. Es ist 531 Seiten dick. Der zitronengelbe Buchdeckel ist ein untrüglicher Hinweis für den Buchliebhaber, daß dieses Buch zu Reclams Universal-Bibliothek gehört. Dort trägt es die Nummer 17054.

Ulf Dirlmeier, Andreas Gestrich, Ulrich Herrmann, Ernst Hinrichs, Konrad H. Jarausch, Christoph Kleßmann und Jürgen Reulecke heißen die Autoren. Laut Inhaltsangabe auf dem hinteren Buchdeckel sind sie alle „Fachgelehrte“.

Sie beschreiben – jeder in einem eigenen Kapitel – die Zeit ab dem 6. Jahrhundert, als sich mit dem Frankenreich die ersten staatlichen Strukturen in Mitteleuropa herausbildeten, bis zu den Anfängen der Berliner Republik.

Kapitel wie „Von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden (Ende 15. Jahrhundert bis 1648)“ oder „Vom Wiener Kongreß bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges (1814 – 1914)“ veranschaulichen beispielhaft, wie die einzelnen Kapitel jeweils aufgebaut sind.

Nach der Epochenübersicht folgt der umfangreiche Textteil. Darin eingeflochten sind Chroniken, in denen tabellarisch und chronologisch die wichtigsten Ereignisse des jeweiligen Zeitalters vorgestellt werden. Am Ende eines jeweiligen Kapitels gibt es die Literaturhinweise.

Das kommt Ihnen sehr bekannt vor, liebe Leser? Das ist auch kein Wunder. Der Verlag aus Baden-Württemberg hat diverse Bücher herausgegeben, in denen die Geschichte eines bestimmten Landes vorgestellt wird. Sie sind alle nach demselben Grundmuster aufgebaut.

Auch wenn es verschiedene Landkarten in dem Buch gibt, so hätte ich es auch gerne gesehen, wenn es Abbildungen von historischen Ereignissen und Fotos von Politikern und anderen wichtigen Persönlichkeiten gegeben hätte. Sie hätten die Ausführungen noch anschaulicher gemacht. Menschen der Zeitgeschichte kennt man aus der Tagespresse. Bei Personen aus der Vergangenheit ist Anschauungsmaterial oft hilfreich.

Eine Beurteilung des Buches

Wie aus dieser Buchreihe gewohnt, ist das Buch gut recherchiert. Die historischen Ereignisse werden leicht verständlich und ansprechend geschildert, ohne daß sie in die Populärwissenschaften abgleiten. Was auch mit dem sachlichen Erzählstil zusammenhängt. Inhaltlich ist das Buch neutral und ausgewogen. Die Autoren mögen Fachwissenschaftler sein. Sie schreiben aber auch für ein nichtwissenschaftliches, dafür aber interessiertes Publikum aus Laien, das sich für die Geschichte Deutschlands begeistern kann. Was den Vorteil hat, daß das Buch auch gut von Schülern der Sekundarstufe II gebraucht werden kann.

Ein Fazit

Unsere deutsche Geschichte – die kenne ich doch. So könnte der Leser dieser Buchbesprechung nun mir entgegenhalten. Für die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts und das 20. Jahrhundert mag das auch gelten. Dieses Buch bietet weitergehende Informationen und einen guten, gründlichen und informativen Überblick über unsere deutsche Geschichte. In dieser Hinsicht geht es weit über das normale Schulbuch hinaus.

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