Volkmar Hansen: Europäische Zeichnungen zur Zeit Goethes

Volkmar Hansen / Friedhelm Beuker: Europäische Zeichnungen zur Zeit Goethes

Das Buch ist im Jahre 2005 im Verlag Hartmut Kühler aus Düsseldorf erschienen. Es ist 88 Seiten dick.

Hier liegt ein Ausstellungskatalog vor. Er stellt eine Kunstausstellung vor, die im Jahre 2005 im Goethe-Museum Düsseldorf zu sehen war. Die genauen Daten sind in dem Heft leider nicht angegeben.

Über die Autoren

Hansen wurde am 16. April 1945 in Berg bei Magdeburg geboren. Er ist Germanist und seit 1995 Profesor für für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 1993 ist er auch Leiter des Goethe-Museums in Düsseldorf. Sein weiterer Tätigkeitsschwerpunt seit 1976: Er ist Vorsitzender des Arbeitskreises selbstständiger Kulturinstitute der Bundesrepublik Deutschland.

Beuker ist Kunstsammler.

Die Inhaltsangabe

Und was beinhaltet das Buch? Es gibt ein Vorwort von Hansen und eine Ein- und Hinführung von Beuker. Abgeschlossen wird das Buch von einer „Liste der Exponate“, die die technischen Details der Ausstellungsstücke enthält.

Den Hauptteil und Schwerpunkt des Buches machen aber die Abbildungen aus. Zeichnungen und Graphien gibt es genauso zu sehen wie Gemälde. Es gibt aber auch nur sie zu sehen. Es fehlen die Begleittexte, die sie erklären, und sei es nur eine kleine Geschichte, wie es zu dem Gemälde gekommen ist.

Die eigentliche Besprechung

Das Buch ist eine reine Enttäuschung. Es stellt die Ausstellung lieblos vor, so, als sei sie es nicht wert, beschrieben und in der Erinnerung des Besuchers festgehalten zu werden.

So fehlen beispielsweise alle Daten zu den Bilder, die über die rein technischen Fakten hinausgehen. Wie sah das damalige Bild Europas aus? Gab es in der Wahrnehmung der Künstler beispielsweise nur Frankreich, Italien, und Griechenland mit ihren (kulturellen) Bezügen zur Antike?

Wie zeigen sich diese Bezüge in der Malerei? Wurden Regionen wie die iberische Halbinsel, die britischen Inseln, Skandinavien und der slawische Kulturraum auch in das künstlerische Schaffen einbezogen? Da keine Antworten gegeben werden, müssen diese obigen Fragen an dieser Stelle rhetorisch bleiben.

Eine andere Frage drängt sich bei Publikationen wie dieser sehr leicht auf. Wieso wurde sie überhaupt herausgegeben? Ein wenig mehr Herzblut und viel weniger lieblos hätten dem Buch sehr gut getan.

Ein paar eigene Gedanken seien an dieser Stelle schon erlaubt. Ausstellungskataloge haben in der Regel die Funktion, daß sie nicht nur die Exponate zeigen und dem Besucher eine Gedächtnisstütze bieten sollen.

Ausstellugskataloge haben auch die Aufgabe, den Besucher wissensmäßig und gefühlsbezogen an die gezeigte Kunst heranzuführen. Das setzt bei den Ausstellungsmachern bestimmte Fähigkeiten voraus. Sie sollen nicht nur wissen, was die Exponate zeigen und wie sie am besten präsentiert werden.

Die Ausstellungsmacher müssen auch in der Lage sein, die Ausstellung angemessen einem breiteren Publikum und nicht nur den Leuten, die sowieso regelmäßig kommen, näherzubringen.

Dazu gehört auch der Ausstellungskatalog, der auf leicht verständliche Art und Weise Wissen über die Themen der Ausstellung präsentiert. Sollte der Ausstellungsmacher / Kurator dazu nicht in der Lage sein, sollte er zumindest auf den Ausstellungskatalog verzichten.

Das Fazit

Hier liegt ein liebloser Ausstellungskatalog vor, der wenig mehr bietet als einen Anblick der Ausstellungsstücke.

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