Wie Kommunikation gelingt: Die verbindende Kraft der Liebe

Barbara von Meibom: Wie Kommunikation gelingt: Die verbindende Kraft der Liebe

Wahre Communio

Gerade habe ich das neue Buch der Kommunikationsexpertin Barbara von Meibom gelesen und bin – ehrlich gesagt  -etwas erschlagen. Ein wenig geblendet, was an dem starken spirituellen Licht liegt, dass die Autorin ausstrahlt. Denn neben ihrer akademischen Schulung ist sie nicht nur Kommunikationswissenschaftlerin, sondern obendrein und in erster Linie eine spirituelle Führerin, die just mit dieser tiefen Kraft Menschen coacht und trainiert. Ihr Communio-Institut in Berlin ist die raumgwordene Kraft der herzlichen Verbindung.

Communio ist für von Meibom Verbundenheit und Liebe und nicht von ungefähr leitet sich der Begriff Kommunion von der gleichen Wortwurzel her. Nicht umsonst hat die Autorin diesen Begriff initiiert, denn ihre christliche Herkunft wird mit zahlreichen Zitaten kirchlicher Größen oder aus der Bibel garniert. Auch wenn sie, ganz der moderne Weise, ausdrücklich alle religiösen Kräfte in ihr Werk einlädt, lässt sich das Naturell der abendländischen Religion deutlich herauslesen. Vor allen Dingen im Umgang mit Schmerz und Leid.

So sind die zahlreichen tollen Beispiele und die wenigen Übungen, die der liebevollen Kommunikation gewidmet sind, ganz vom mystischen Geist des Christentums durchtränkt. Der Glaube, an das wahre Eine und die häufig traurige, oft anklagende Botschaft an alle, die eben nicht zu jener Gemeinschaft gehören.

Im Zentrum steht dabei die moderne Medienkultur mit ihren Auswüchsen und Brutalitäten. Mark Zuckerberg, der Facebook-Gründer, wird in einem Atemzug, in einem Satz, in einer Analogie mit Adolf Hitler genannt, wenn es um die Manipulation mittels Propaganda geht. Konsequent! Ebenso die deutliche Aussage, dass der psychotische Massenmörder Breivik seine Inspirationen durch das Computerspiel World of Warcraft gesammelt hat. Die vorgespielte Verbundenheit der modernen Kultur drückt sich eben in ihrem Schatten als tatsächliche Einsamkeit und Affektexplosion aus.

Die Autorin zeigt dies einwandfrei und wer in irgendeiner Weise am Handy, Fernseher oder Laptop klebt, der hat mit dieser Lektüre ganz gute Gelegenheit, sich über seine eigene Kommunikationsfähigkeit bewusst zu werden. Besonders hilfreich sind die Tipps und phantasievollen Glaubenssätze ganz am Ende des Buches, die Liebe und Verbundenheit in voller Güte ausdrücken.

Formell lässt das Buch leider ein paar Wünsche offen. So ist der Schriftsatz zu groß, die Kapitel ebenso, die Überschriften unübersichtlich und das Layout des Buches so gewählt, dass das Auge leiden muss. Die Ränder zu klein, die Abstände zu schmal. Man wird, auch das ist Teil des Blendeffekts, morphologisch (im textlichen Sinne) überfrachtet – wenn man es salopp formulieren will, kommt hier der Schatten der Medienkritik im eigenen Haus zurück. Nur gut, dass die Kraft des Inhaltes, und vor allen Dingen die zwischen den Worten, denen des Layouts vorzuziehen ist.

Im optimalen Falle hat man zum Ende der Lektüre hin einen ganz andere Bezug zu medialer Technik; spürt und sucht die wirkliche Kraft in den Geräten und ist ehrlicher und einfacher mit den wirklichen Gestezen irdischer Kommunikation.

Fazit:

Eine gewisse religiöse Affinität ist vonnöten, dann aber kann man direkt mit den Engeln des Bewusstseins der Kommunikationstrainerin in Kontakt treten. Man kann spannende Beispiele – wie die autobiographischen Erkenntnisse Leo Tolstois oder kraftvolle Geschichten der Autorin selbst -miterleben und sich verwandeln lassen.

 

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