Winterstarre

Winterstarre von Joachim Rangnick

Inhalt

Vater und Sohn wollen ein paar Tage in ihrer Berghütte verbringen. Als sie dort ankommen, machen sie einen grausigen Fund.
Die Brüder Karl und Jakob haben nach dem Tod ihres Vaters den Hof übernommen und erst einmal die gesamten Ersparnisse des Vaters für zweifelhafte Vergnügungen verprasst.

Endlich wieder zurück auf dem Hof mussten sie feststellen, dass sie die Bank nicht mehr lange bezahlen können und sie beschlossen auf das Angebot eines Mannes einzugehen, den Karl auf seinen Motorradtouren kennengelernt hatte. Sie schufen Platz für ca.10 Personen und fuhren ihre Arbeiter zu den bestimmten Arbeitsstellen und zurück. Schnell wurde ihnen klar, dass die Marokkaner mehr Aufwand waren, als Geld reinkam, aber da war es schon zu spät.

Alles bricht zusammen

Tarik, der einzige Marokkaner, der Deutsch spricht, stört Jakob und Karl am Abend. Einer seiner Brüder hat hohes Fieber, der Arzt lässt ihn ins Krankenhaus bringen, aber es ist zu spät. Als kurz danach weitere Marokkaner erkranken bekommen Karl und Jakob Angst, dass man ihnen die Schuld dafür geben wird und weigern sich den Arzt zu holen. Sie behaupten es hätte eine Lawine gegeben und es käme niemand mehr zu ihnen durch.

Tarik wird misstrauisch und stürzt sich wütend auf Jakob. Die Brüder jagen ihn ohne warme Kleidung mitten im Winter vom Hof in eine Richtung, von der sie hoffen, dass Tarik im Schnee abstürzt und umkommt. Jakob beginnt damit die Leichen in einer Berghütte zu verstecken, um sie im Frühling in eine Bergspalte zu werfen.
In der Zwischenzeit sind auch schon Dorfbewohner an der seltsamen Grippe erkrankt und gestorben, aber es dringt nicht richtig zum Gesundheitsamt durch, alles wird immer wieder unter den Teppich gekehrt. Kommissar Brunner gründet eine SOKO und Walcher soll sich im Mägertal einmal umschauen und versuchen mehr über die mysteriösen Todesfälle herauszufinden. Walcher stößt auf Verbindungen zu einem Pharmakonzern, reist dorthin und findet sich in einem kellerartigen Gefängnis wieder.

Fazit

Der Krimi ist von Anfang an spannend und auch gut durchdacht. Mir gefällt, wie der Autor die verschiedenen Charaktere darstellt und die Landschaft beschreibt. Ich bin eigentlich kein großer Krimileser und war am Anfang auch erst etwas enttäuscht, da man ja ziemlich schnell die Täter den Opfern in der Hütte zuordnen konnte.

Die Wendungen, die die Ermittlungen dann aber noch nehmen haben mich wieder gefesselt und das Buch ist für mich auf jeden Fall ein lesenswerter Krimi, der nicht zu einfach zu durchschauen ist. Ich würde es auf jeden Fall als Geschenk kaufen.

1 Gedanke zu „Winterstarre“

  1. Markus Eggert und sein Sohn machen in ihrer Berghütte eine grauenhafte Entdeckung: Mehrere Leichen, in teils aufgeplatzten Plastiksäcken, umschwirrt von dichten Fliegenschwärmen stehen herum und verwandeln ihr Urlaubsdomizil in einen Alptraum. So der Prolog.

    Wie die Leichen in die Hütte gekommen sind erfährt man in einer Rückblende. Die Brüder Karl und Jakob Hiemer haben vom verstorbenen Vaters nicht nur den Hof geerbt, auch ein Sparkonto mit 27.000 Euro gehört zur Hinterlassenschaft. Von dem Geld wird sich erst mal was gegönnt.. Karl kauft sich eine gebrauchte Yamaha und brauste ab nach Südfrankreich und Jakob macht eine Pauschalreise nach Patong. Den Hof versorgt derweil Vater Schwester Amalie.

    Das Geld ist schnell verbraucht und die Brüder sind auf den Geschmack gekommen, dass es in der Welt noch mehr gibt, als sich auf dem kleinen Bergbauernhof krumm zu legen. Dem Karl hatte jemand in Südfrankreich einen Floh ins Ohr gesetzt, mit Leiharbeitern sei viel Geld zu machen und so setzen die Brüder die Idee in die Tat um und holen sich 10 Leiharbeiter aus Marokko ins Haus.

    Leider läuft das Vorhaben nicht so wie erträumt und die Sache gerät völlig aus dem Ruder als der erste ‘der Muselmanner’ schwer erkrankt. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse und Karl versucht die Geschehnisse zu vertuschen. Es darf nichts aufkommen.

    Aber die eigentlichen Drahtzieher sitzen woanders. Ein Konzern, den es um Macht und Einfluss geht, der vor der Bespitzelungen der eigenen Mitarbeiter und vor Auftragsmorden nicht zurückschreckt und um ganz viel Geld.

    Ein Allgäukrimi, nicht wie ich ihn erwartet hatte. Er hätte eigentlich überall spielen können und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich diese Art von Menschenhandel sogar vorzugsweise in den Großstädten abspielt.

    Leider habe ich bisher noch keinen Band der Walcher-Reihe gelesen. Vielleicht wäre mir dann der Journalist Walcher etwas näher gekommen. So blieb er für mich auf Distanz. Ich erfahre immer gerne in Krimis vom Privatleben der Ermittler. Einige persönliche Punkte sind zwar angerissen worden, so z. B. Mathilde, die Visionen hat oder Therese, die Freundin, belastet mit dem Kotzbrocken von Sohn, oder Tochter Irmi, die durch irgendwelche Umstände zu seiner Tochter wurde, aber eben nur so am Rande. Und das fand ich sehr schade. Da hatte ich mir mehr erwartet. Denn gerade das schafft Nähe und die hat mir im ganzen Krimi gefehlt. Auch von den anderen Protagonisten ist mir keiner ans Herz gewachsen, ich habe nicht wirklich mit ihnen gefühlt. Auch wenn mir die Marokkaner leid taten, sah ich mich die ganze Zeit nur als Beobachter, ich war nicht mittendrin.

    Mit fehlte auch die Spannung. Nach den ersten Kapiteln war irgendwie die Luft raus. Den Schreibstil fand ich gut lesbar. Besonders gelungen fand ich die Beschreibung seines Arbeitszimmers. Dort hab ich mich sofort wohlgefühlt.

    Fazit: Ein gut lesbarer Krimi, der heiße Themen aufgreift.

Schreibe einen Kommentar