Back To The 80´s: Odyssee

Inhaltsverzeichnis
Black

Back To The 80´s: Just The Way You Like It

Metal

Powerwolf – Wake Up The Wicked

Musik

D´Artagnan – Herzblut

SWING, ROCK UND TOLLE TEXTE!

Der Sänger:

Udo Lindenberg wurde am 17. Mai 1946 in Gronau geboren und arbeitete zunächst mit dem Jazzmusiker Klaus Domdinger zusammen, bevor er sich entschloss, Rockmusik mit deutschen Texten zu machen. 1972 erschien sein Album „Daumen im Wind“. Der kommerzielle Durchbruch gelang ein Jahr später mit „Alles klar auf der Andrea Doria“. Zu dieser Zeit lebt er in Hamburg mit Otto Waalkes und Marius-Müller-Westernhagen in einer WG. In den 80ern hatte er mit dem „Sonderzug nach Pankow“ seinen größten Single-Hit, der ihm im Oktober 1983 die langersehnten Auftritte in der DDR ermöglichte. In den 90ern war Lindenberg zwar immer präsent, aber die ganz großen Erfolge blieben aus. Erst 2008 gelang ihm mit dem Album „Stark wie zwei“ ein fulminantes Comeback. Erstmals platzierte sich ein Lindenberg-Album auf dem ersten Platz der deutschen Albumcharts. Drei Jahre später ein weiterer Adelsschlag, als er im Rahmen der MTV-unplugged-Reihe ein Album aufnahm.

Das Album:

Für sein vierzehntes Studioalbum wechselte Udo Lindenberg 1983 die Plattenfirma und war fortan bei Polydor unter Vertrag. Anfang des Jahres machte er seinem Ärger über ein Auftrittsverbot in der DDR Luft, in dem er zur Melodie des Glenn Miller Klassikers „Chattanooga Choo Choo“ einen Text schrieb, in dem er sich direkt an den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker wandte. „Sonderzug nach Pankow“ wurde sein bis dato größter Singlehit. 

Im Fahrwasser dieser Single kam dann auch die neue Platte „Odyssee“ heraus. Für mich war es seinerzeit der erste Berührungspunkt mit der Musik von Udo Lindenberg. Deshalb hat das Album bis heute einen besonderen Stellenwert für mich. Musikalisch wird von Swing bis Rock viel geboten und textlich war Udo bissig und humorvoll. 

Neben dem Sonderzug sind es „Dr. Kimbel auf der Flucht“ und „Mein Onkel Joe“ die im Swing-Sound sehr schöne Kontrastpunkte geben. Der eröffnende Rocksong „Odyssee“ gehört noch heute zum Liveprogramm des Panikrockers und ist für mich einer der besten Lindenbergsongs überhaupt. In „Killer-Kino“, „Ich bin beim Bund“ und vor allem in „Kleiner Junge“ bezieht Udo Lindenberg klar Stellung zu den Problemen der damaligen Zeit und rechnet im letztgenannten Song schonungslos mit Kirche und Politikern ab. Auch der aufkommende Sextourismus nach Thailand wird von ihm thematisiert („Kralle“). Eben bekommt der skurrile Lindenberg-Humor seinen Einsatz, wenn er zum Beispiel die süße „Body Building Braut“ besingt. 

Mit Platz 3 erreichte das Album seine beste Chartplatzierung und musste sich seinerzeit nur den Platzhirschen von Nena und Chris de Burgh geschlagen geben. 

Trackliste:

01 – Odyssee

02 – Dr. Kimbel auf der Flucht

03 – Du knallst in mein Leben

04 – Sonderzug nach Pankow

05 – Killer-Kino

06 – Body Building Braut

07 – Ich bin beim Bund

08 – Kleiner Junge

09 – Kralle

10 – Heyooh Guru

11 – Mein Onkel Joe

Fazit:

Auch nach vierzig Jahren begeistert mich „Odyssee“ restlos. Für diese Rezension habe ich das Album mal wieder komplett durchgehört und mich auf eine Zeitreise in meine Jugend begeben. Bis heute begeistern die Abwechslung und die Texte. Jeder Song kommt auf den Punkt und obgleich viele im Schatten des Überhits „Sonderzug nach Pankow“ stehen, lohnt es sich, in die anderen kleinen Geschichten von Udo Lindenberg einzutauchen.

Bewertung:

Musik: 5

Instrumentalisierung: 5

Stimme: 5

Texte: 5

Abwechslung: 5

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