Gerhard Müller: Geschichte der Evangelischen Kirche in Bayern

Gerhard Müller / Horst Weigelt / Wolfgang Zorn: Handbuch der Geschichte der Evangelischen Kirche in Bayern Band I Von den Anfängen bis 1800; EOS Verlag Erzabtei St. Otilien 2000; 654 Seiten; ISBN: 3-8306-7141-5

Gerhard Müller / Horst Weigelt / Wolfgang Zorn: Handbuch der Geschichte der Evangelischen Kirche in Bayern Band II 1800 – 2000; EOS Verlag Erzabte St. Otilien 2000; 661 Seiten; ISBN: 3-8306-7042-7

Die Inhaltangabe

Der Freistaat Bayern ist heute ein deutsches Bundesland im Süden der Republik. Der katholische Glaube scheint dort ein fester Bestandteil des täglichen Lebens zu sein. Doch oh wehe! Bei genauerem Hinsehen gibt es dort auch eine evangelische Landeskirche, die ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken kann.

Prof. Dr. Gottfried Seebaß, Prof. Dr. Rolf Kießling, Prof. i. R. Klaus-Jürgen Sachs, Prof. em. Dr. Wilhelm Volkert, Prof. Walter Opp, Prof. em. Peter Poscharsky sind nur einige der Autoren, die an diesem doppelbändigen Werk mitgewirkt haben. Sie werden im Buch nicht weiter vorgestellt. Da die beiden Bücher aufeinander aufbauen, macht es auch Sinn, sie beide in einer Buchbesprechung vorzustellen.

Die Buchbesprechung

Die vielen akademischen Grade der Autoren lassen es erahnen: Die beiden Bücher sind nicht umsonst so umfangreich. Die jeweiligen Fachautoren haben sich sehr viel Mühe mit ihrem jeweiligen Thema gegeben. Die Geschichte der evangelischen Kirche in Bayern wurde sehr gründlich erforscht. Umfangreiche Recherchen gehören dazu. Detaillierte Literaturangaben und viele Fußnoten jeweils am unteren Rand der Seite zeigen auch den wissenschaftlichen Ansatz. Die Informationsfülle ist – zumindest was die Gesamtkirche anbelangt – doch hoch. Wer allerdings Informationen zu einzelnen Kirchgebäuden, Gemeinden oder Kirchenkreisen sucht, wird auf andere Literatur zurückgreifen müssen. Was hier nicht auftaucht, ist unter (kirchen-)geschichtlichen Aspekten nicht wichtig. Diesen Eindruck kann man beim Lesen schnell gewinnen. So gründlich wie möglich und umfangreich wie möglich ist das Buch geraten.

Den Autoren gelingt es dabei aber auch, die Ausführungen allgemeinverständlich zu gestalten. Die beiden Bücher sind also auch für Leser geeignet, die weder theologisches, kirchengeschichtliches oder gar regionalwissenschaftlich – historisches Wissen mitbringen. Den Autoren gelingt es sogar, Abbildungen (Zeichnungen, Farb- und Schwarzweißfotographien) in den Textkörper einzubauen; was auf den ersten Blick als Bleiwüste erscheint, wirkt bei genauerem Hinsehen dann doch recht aufgelockert.

Das Fazit

Die Geschichte einer Landeskirche scheint auf den ersten Blick ein sehr trockenes Thema zu sein. Wer sich aber für kirchengeschichtliche Themen interessiert, hält dann am Ende doch ein brauchbares und gut lesbares Buch, nein, besser: einen Doppelband in den Händen.

Sollten die anderen evangelischen Landeskirchen in Deutschland ihre Geschichte noch nicht in Buchform herausgegeben haben, könnte da ja eine reizvolle Aufgabe für die Zukunft sein.

Schreibe einen Kommentar