Kaltblütig

Inhaltsverzeichnis
Musical

Back To The 80´s: Chess

Musik

Michael Kiwanuka – Small Changes

Musik

Heinz Rudolf Kunze – Lauschangriff

Kaltblütig

Inhalt
Ende der 50er Jahre wird in einer kleinen Stadt in Kansas die wohlhabende und angesehene Farmerfamilie Clutter auf brutalste Art und Weise ermordet. Für die Tat sind die zwei ehemaligen Sträflinge Richard Hickock und Perry Smith verantwortlich. Nachdem die beiden aus dem Zuchthaus entlassen wurden, sehnten sie sich nach dem „ganz großen Ding“.

Von einem Mithäftling hat Richard einen angeblich todsicheren Tipp bekommen: Im Safe der Familie Clutter sollen mindestens 10.000 Dollar lagern. Für Richard und Perry ist das eine Menge Geld, mit dem die beiden all ihre Sorgen – so glauben sie zumindest – mit einem Schlag loswerden würden. Doch nachdem die beiden ins Haus der arglosen Familie Clutter eingedrungen sind, müssen sie erkennen, dass der „todsichere Tipp“ von Richards Mithäftling nicht mehr war als ein völlig haltloses Gerücht – denn die Clutters besitzen gar keinen Safe, und auch Schmuck und Juwelen suchen Perry und Richard vergeblich.

Das einzige, was sie finden, sind lausige vierzig Dollar. Die beiden geben sich mit der mageren Ausbeute ihres Raubzugs nicht zufrieden, und ermorden alle vier Mitglieder der Familie Clutter auf bestialische Art und Weise. Ihnen gelingt es, nach Mexiko zu entkommen. Dort faselt der verwirrte Perry immer wieder etwas von einem Goldschatz, doch Richard überzeugt Perry schließlich, gemeinsam mit ihm noch ein letztes Mal zurück in die Vereinigten Staaten zu fahren.

Bereits an dieser Stelle wird der naive Charakter von Richard deutlich – dem Zuschauer zeigt sich, dass Richard am Rande des Wahnsinns steht. Aber Richard will noch ein letztes Mal nach Kansas zurückkehren – diesmal plant er einen, seiner Meinung nach, „richtigen Knüller“. In Las Vegas werden Perry und Richard dann jedoch von der Polizei aufgegriffen und verhaftet – die beiden werden zum Tode verurteilt und schließlich – fünfeinhalb Jahre nach dem Mord an der Familie Clutter – im Staatsgefängnis von Kansas gehängt.

Eine intensive und schonungslose Studie über die Abgründe der menschlichen Psyche – ein Literaturklassiker, brillant verfilmt von Richard Brooks

Truman Capotes Roman „Kaltblütig“ (im englischen Original unter dem Titel „In Cold Blood“ ) erschienen, wurde, nachdem er 1966 in den USA erschien, wochenlang kontrovers diskutiert, sowohl bei einfachen Lesern, als auch bei Kritikern war der Roman über Monate hinweg „Tagesgespräch“. Der Roman basiert auf einer wahren Geschichte, somit war „Kaltblütig“ der erste nicht-fiktive Roman von Truman Capote.

Um seinen Roman schreiben zu können, sprach Capote sowohl mit Bürgern, Polizisten und Regierungsvertretern aus Kansas, als auch mit den beiden Mördern. Kritiker waren Capote später immer wieder vor, sich nicht in ausreichendem Maße dafür eingesetzt zu haben, die beiden Mörder Smith und Hickock vor der Todesstrafe zu bewahren. Capote wies diese Vorwürde jedoch immer mit dem Hinweis auf das harte Strafrecht in Kansas zurück.

Richard Brooks Verfilmung von Capotes Tatsachenroman kam 1967 in die Kinos, und avancierte, wie auch schon zuvor der Roman, binnen kürzester Zeit zu einem Klassiker. Brooks gelingt es dabei, die Ereignisse genauso wertungsfrei zu schildern, wie Capote dies in seinem Roman tut. Dem Zuschauer bleibt es selbst überlassen, sich ein Urteil über die Ereignisse und über beiden Mörder Hickock und Smith zu bilden. Der Regisseur fungiert dabei im Grunde nur als Beobachter – er schildert die Ereignisse – emotionslos, präzise und ohne zu beschönigen. So ist „Kaltblütig“ letztlich eine Studie über den menschlichen Charakter. Der Film zeigt auf brillante Art und Weise, zu welch grauenhaften Auswirkungen Vernachlässigung und das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit führen kann.

Fazit
Im Jahr 1997 versuchte sich Jonathan Kaplan an einer Neuverfilmung von „Kaltblütig“, die im Fernsehen ausgestrahlt wurde. An die Kongenialität von Richard Brooks Werk kommt dieses Remake jedoch nicht heran. „Kaltblütig“ liefert eine ungemein genaue und in der Form beispiellose Analyse eines sinnlosen und brutalen Verbrechens, welches die Menschen in den Vereinigten Staaten erschütterte. Der Film sollte in gewisser Weise „mit Vorsicht genossen werden“, dennoch ist er in jedem Fall sehenswert.

newsletter-sign-up | Rezensions
Abonnieren Sie unseren Newsletter

Nach oben scrollen