Martin Tamcke: Das orthodoxe Christentum
Das Buch ist im Jahre 2004 im Verlag C. H. Beck, München, erschienen und umfaßt 112 Seiten.
Die Inhaltsangabe
Unter konfessionskundlichen Gesichtspunkten ist die orthodoxe Glaubensrichtung die drittgrößte christliche Kirchenfamilie. Die Wurzeln der Orthodoxie liegen in Osteuropa, bevorzugt in Rußland, Armenien, Griechenland, Serbien, Rumänien und Bulgarien. Auch heute sind die orthodoxen Kirchen diejenigen Kirchen, die als einheimische Glaubensrichtungen dort am stärksten Vertreten sind. Es ist also kein Wunder, dass vielen Menschen in Westeuropa die orthodoxen Kirchen nicht kennen.
In dem vorliegenden Buch geht es um die orthodoxen Kirchen in Osteuropa, im vorderen Orient und Afrika. Die orthodoxen Kirchen sind dort bekanntlich in Afrika im Raum Ägypten / Äthiopien / Eritrea vertreten. Tamcke geht auch auf Lehre, Frömmigkeit und Liturgie ein.
Über den Autoren
Tamcke ist Professor für Ökumenische Theologie an der Georg-August-Universität Göttingen sowie Direktor des Instituts für Ökumenische Theologie und Orientalische Kirchengeschichte.
Die Buchbesprechung
Der Verlag aus der bayerischen Landeshauptstadt München ist dafür bekannt, dass er nur ausgewiesene Fachleute und Experten für seine Bücher heranzieht. Was hat ein Fachmann für Ökumene, also die Zusammenarbeit der christlichen Kirchen, mit der Orthodoxie zu tun? So könnte nun der unbefangene Leser fragen.
Sorgen um die Qualität des Textes sind hier unbegründet. Tamcke bietet eine gut lesbare und kenntnisreich geschriebene Einführung in den orthodoxen christlichen Glauben. Er liefert dasjenige Grundlagenwissen ab, das für Besucher erforderlich ist, die zum ersten Mal eine orthodoxe Kirche betreten.
Der Leser sollte aber nicht nur ein allgemeines Interesse an der orthodoxen Kirche haben. Es sollte auch einen Zugang zu der teilweise doch sehr speziellen Theologie vorhanden sein. Ansonsten macht das Lesen an einigen Stellen doch wenig Spaß.
Das Buch enthält 5 Abbildungen. Sie dienen nicht nur der Illustration. Im Text wird oft genug auf sie hingewiesen. Die Abbildungen sind also Teil der Erklärungen, die es im Text gibt. Leider fehlen Fotos von interessanten Kirchenbauten oder wichtigen Kirchenpersönlichkeiten. Was gerade im Hinblick auf unsere heutigen Verhältnisse ein wenig bedauerlich ist. Wie sieht beispielsweise der ägyptische Papst oder eine hübsche Kirche aus Moskau aus? Als Leser möchte man auch solche Informationen erhalten. So bleibt das Buch an dieser Stelle doch ein wenig theoretisch.
Das Fazit
Das Buch bietet eine gut gemachte Einführung in das orthodoxe Christentum. Wer sich dafür interessiert, kann das vorliegende Werk durchaus als Ausgangspunkt für seine eigenen Studien nehmen. So ganz nebenbei wird auch noch ein Stück unbekannter christlicher Kirchengeschichte vorgestellt, was auch im Sinne der Herzensbildung wichtig ist.