IN SPIRITU SANCTI METAL!
Die Band:
Powerwolf sind ohne Übertreibung einer der Aufsteiger der letzten Jahre. Die Mischung aus Power Metal mit humorvollen, augenzwinkernden Texten um Werwölfe, Horror und religiöse Themen, lässt die Fangemeinde kontinuierlich ansteigen. Gegründet wurde Powerwolf im Jahr 2005 von Charles und Matthew Greywolf. Als Organist stieg Falk Maria Schlegel ein, augenblicklich komplettiert Drummer Roel van Helden das Lineup. Als wahrer Glücksgriff erwies sich der Einstieg des in Rumänien geborenen Sängers Attila Dorn, der eine klassische Gesangsausbildung besitzt und mit seiner unverwechselbaren Stimme zum Markenzeichen und Aushängeschild von Powerwolf wurde.
Das Album:
Mit ihrem letzten Album „Blood Of The Saints“ gelang der Wolfstruppe ein Album, dass ihnen jede Menge Lob einbrachte. Platz 23 in den deutschen Charts, eine Headlinertour und die Ehrung zum Aufsteiger des Jahres durch den Metal Hammer schraubten die Erwartungen für den Nachfolger relativ hoch.
Als im Sommer diesen Jahres „Preachers Of The Night“ erschien, wartete gleich die erste Überraschung auf die Band. Aus dem Stand erreichte das Album Platz 1 der deutschen Charts. Ein Erfolg, der den Wölfen zu gönnen ist. Für alle Freunde des melodiösen Power Metals ist das Album eine wahre Freude. Schon der Opener „Amen & Attack“ zeigt, das die Band inzwischen in der ersten Liga mitspielt. Auch das restliche Songmaterial ist eine konsequente Fortführung früherer Alben, wobei sie verstärkt darauf geachtet haben, Chöre und Gitarrensoli noch bewusster einzusetzen. Titel wie „Coleus Sanctus“, „In The Name Of God (Deus Vult)“ oder „Lust For Blood“ sind echte Stampfer, bei denen es keinen Metalfan auf dem Sitz halten wird. Immer wieder begeistern Powerwolf durch eingängige Refrains und hervorragende Hooks.
Komplexe Soundgebilde wie bei Avantasia oder Nightwish sucht man hier vergebens. Und mit zunehmender Dauer kann sich auch das Gefühl einschleichen, die eine oder andere Melodie schon einmal gehört zu haben. Trotzdem macht das Album Spaß, da das überwiegende Material so gut ist, das sich Langeweile nicht einstellen will.
Mit „Kreuzfeuer“ gibt es erstmals eine rein deutsche Nummer auf dem Album. Die Absicht ist löblich, die Umsetzung hat mich nicht überzeugt. Für mich ist dieser Song der schwächste des Albums.
Trackliste:
01 – Amen & Attack
02 – Secrets Of The Sacristy
03 – Coleus Sanctus
04 – Sacred & Wild
05 – Kreuzfeuer
06 – Cardinal Sin
07 – In The Name Of God (Deus Vult)
08 – Nochnoi Dozor
09 – Lust For Blood
10 – Extatum Et Oratum
11 – Last Of The Living Dead
Fazit:
Mit „Preachers Of The Night“ fügen Powerwolf ihrer Diskografie eine weitere Erfolgsmeldung hinzu. Das Album bietet elf satte Songs, die richtig abgehen und jede Menge Spaß erzeugen. Natürlich frönen die Wölfe auch wieder ihrer Leidenschaft für zweideutige Texte (z.B. „Coleus Sanctus“, was soviel wie Heiliger Hoden heißt). Wer auf richtig flotten, melodiösen Power Metal steht und Powerwolfs Vorliebe für kirchliche Themen gut findet, bekommt hier ein Album, das definitiv zu den besten Metalalben des Jahres 2013 gehört.