WENN NUR DIE MUSIK ZÄHLT!
Die Band:
Beyond The Black wurden 2014 von Jennifer Haben (Gesang), Christopher Hummels (Gitarre), Niklas Lesser (Gitarre), Erwin Schmidt (Bass), Michael Hauser (Keyboards) und Tobias Derer (Schlagzeug) gegründet. Ihren ersten Auftritt hatten sie im letzten Jahr auf dem Wacken Open Air. Im Vorfeld der Veröffentlichung ihres ersten Albums tourten Beyond The Black als Support für Saxon in Großbritannien.
Das Album:
Beschäftigt man sich ein wenig mehr mit der Band, kommen Zweifel an der Authentizität von Beyond The Black auf. Nicht nur, dass die Songs fast ausnahmslos von anderen geschrieben wurden (was an sich nicht verwerflich ist), auch die Aufnahmen wurden von bekannten Studiomusikern vorgenommen. Lediglich Sängerin Jennifer Haben ist da wohl das einzige Mitglied, was wirklich im Aufnahmeprozess integriert wurde. Sehr schnell kommt einem dabei der Begriff Retortenband in den Sinn, da hier viel Geld in die Vermarktung dieser Band gesteckt wurde.
Durch die erste Single „In The Shadows“ bin ich auf Beyond The Black aufmerksam geworden. Der Song spricht genau die Hörer an, die sich für Bands wie Nightwish oder Within Temptation begeistern können. Daher habe ich mich trotz des Retortencharakters der Band mit deren Debütalbum beschäftigt. Und diese Entscheidung auf keinen Fall bereut.
Den Musikern um das 19-jährige Stimmwunder Jennifer Haben ist ein Album gelungen, das mühelos im Kosmos der genannten großen Bands mitspielen kann. Das ist umso mehr verwunderlich, da die Produzenten Hardy Krech und Mark Nissen eher aus dem Dunstkreis von Musikern wie Modern Talking oder DJ Ötzi kommen. Allerdings hat auch Sascha Paeth seine Finger im Spiel, der durch seine Zusammenarbeit mit Bands wie Avantasia, Gamma Ray oder Edguy eine feste Größe der Metalszene ist.
Und so gibt das Album auch ordentlich Gas. Nach der Single kommt mit dem Titelsong „Songs Of Love And Death“ ein Titel, der keinen Nightwish-Vergleich scheuen muss. Ein wirklich stärker Albumstart, der die Frage aufwirft, ob die Band dieses Niveau halten kann. Sie kann. Dabei können Beyond The Black mit ruhigen Titeln wie „Unbroken“ oder „Pearl In A World Of Dirt“ ebenso überzeugen wie bei satten Rockern wie „Drowning In Darkness“ oder „Afraid Of The Dark“. Fans von hymnisch-symphonischen Metalklängen werden bei „Halleluja“ und vor allem beim wirklich grandiosen „When Angels Falls“ ordentlich Headbangen können. Mit „Numb“ gibt es dann auch eine folkloristische Nummer mit ganz tollen Chorpassagen. Zum Abschluss werfen Beyond The Black dann noch ein mutiges Cover in den Ring: „Love Me Forever“ von Motörhead wird als Pianoballade zelebriert und ist Dank der stimmlichen Leistung von Jennifer Haben ein Volltreffer.
Trackliste:
01 – In The Shadows
02 – Songs Of Love And Death
03 – Unbroken
04 – When Angels Fall
05 – Pearl In A World Of Dirt
06 – Hallelujah
07 – Running To The Edge
08 – Numb
09 – Drowning In Darkness
10 – Afraid Of The Dark
11 – Fall Into The Flames
12 – Love Me Forever
Fazit:
Wenn nur die Musik zählt kann man bei der Bewertung von Beyond The Blacks Debütalbum „Songs Of Love And Death“ nur zu einem Fazit kommen: Klasse! Wer sich für Symphonic Metal von Nightwish oder auch poppigen Rockklängen von Within Temptation begeistern kann, wird von diesem Album wirklich begeistert sein. Als Anspieltips für Fans der härteren Fraktion empfehle ich „When Angels Fall“. Auf jeden Fall werde ich das Wirken dieser Band weiter im Auge behalten.