DIE RÜCKKEHR DER MELANCHOLIE!
Die Band:
Robert James Smith ist siebzehn, als er 1976 im südenglischen Crawley mit ein paar Freuden die Band Malice gründet. Nach einem Umweg über den Namen Easy Cure manifestiert sich 1978 The Cure als endgültiger Bandname. Beeinflusst vom Punk Ende der 1970er und der aufkommenden New Wave Welle erscheint 1979 das Debütalbum „Three Imaginary Boys“. Mit zunehmender Dauer wendet sich die Band der Popmusik zu und erreicht mit dem siebten Album „Kiss Me Kiss Me Kiss Me“ einen internationalen Erfolg, der bis in die Bilbaord Charts reicht. Später landen The Cure Hits wie „Lullaby“ oder „Friday I Am In Love”, die ihren Ruf als melancholische Alternative Poprockband festigten. 2008 erschien ihr bis dato letztes Album „4:13 Dream“.
Das Album:
Satte sechzehn Jahre haben Robert Smith und seine Männer gebraucht, um das zu verwirklichen, was viele Fans sich erhofft hatten: ein neues Album. Und es deutete sich ja schon an, da einige der Titel wie „Alone“ auf der Welttour 2022/2023 präsentiert wurden. Jetzt ist „Songs Of A Lost World“ da und soll die Rückkehr zum Wave- und Gothic-Sound der Anfangsjahre in den Blickpunkt stellen.
Frontmann Robert Smith bezeichnet das neue Werk als düster und melancholisch und deutet in einem Interview an, dass es der Auftakt zu weiteren Cure-Alben sein könnte, die zum Teil bereits in Arbeit sind. Doch konzentrieren wir uns auf dieses hier. Nach meisterhaften Longplayern wie „Faith“ oder „Pornography“ die vor ihrer Chartkarriere entstanden sind, waren die Erwartungen insbesondere der Fans sehr hoch.
Ob diese melancholische Referenz erreicht wird, lassen wir mal dahingestellt. Fakt ist, dass alle acht Titel ihre Berechtigung haben. Natürlich muss man sich bewusst machen, dass die Musik von The Cure keine Partymusik ist. Songs wie „Alone“, „Warsong“ oder „I Can Never Say Goodbye“ wollen in Ruhe gehört werden und entfalten dann auch ihre Wirkung.
Das Highlight ist der zehnminütige Abschluss „Endsong“, der alle Elemente, die The Cure hier zum Einsatz bringen in sich vereint und bestens erklärt, warum die Band mit diesem Album erstmals auf Platz 1 der deutschen Charts gelandet ist.
Trackliste:
01 – Alone
02 – And Nothing Is Forever
03 – A Fragile Thing
04 – Warsong
05 – Drone:Nodrone
06 – I Can Never Say goodbye
07 – All I Ever am
08 – Endsong
Fazit:
Das lange Warten hat sich gelohnt. The Cure legen mit „Songs Of A Lost World“ ein starkes Album vor, dass insbesondere Fans der ersten Stunde gefallen wird. Es ist sicher nicht so geschmeidig und charttauglich, wie ihre Alben in der Mitte der 90er. Umso mehr freut es mich, dass diese tolle Musik die Anerkennung findet und The Cure erstmals die Pole Position der deutschen Charts erreicht haben.
Bewertung:
Musik: 5
Instrumentalisierung: 5
Stimme: 4,5
Abwechslung: 4
Hörspaß: 5