Crazy Heart

Bildgewaltiges und musikalisches Meisterwerk mit einer ausbaufähigen Handlung

Inhalt

„Bad Blake (Jeff Bridges) hatte nicht nur vier Ehen sondern befindet sich auf einem selbstzerstörerischen Trip gegen Ende seines Lebens. Lediglich Alkohol, Frauen und seine unbändige Liebe zur Musik sind die Lichtmomente in seinem Leben, wenn der abgehalfterte ehemalige Country-Star nun durch die Vororte im amerikanischen Südwesten tingelt. Eine Trendwende setzt ein als er die junge Jean kennenlernt die Blakes Leben wieder in geregelte Bahnen versucht zu lenken. Doch dieses späte Glück soll nicht lange halten und so treibt Blake wieder einmal in die eigene von ihm geschaffene Falle.

Zu diesem Film bin ich eigentlich durch Zufall gelangt, nämlich durch die Empfehlung auf einer im Durchgang besuchten Website, die ihn aber sehr interessant beschrieb, so dass ich ihn in der Folge erwarb. Daher waren meine Erwartungen, zudem gestärkt durch die Oscar und Golden Globe Awards, relativ hoch gesteckt.

Kritik

Die Geschichte, wie sie oben steht, ist nicht wirklich atemberaubend spannend oder innovativ aber das scheint auch nicht ihre Intention zu sein, denn hier werden verschiedene Aspekte angesprochen über die es sich lohnt einmal nachzudenken: die zerstörerische Kraft des Alkohols, vor allem bei Musikern und der daraus entstehende frühzeitige körperliche Verfall; die elementaren Bedürfnisse der Menschen nach Sicherheit, Konstanz und familiären Umgang; die Maskeraden, die man für seinen Erfolg aufbauen muss, die man aber eigentlich verabscheut.

All das verkörpert Bad Blake und keine Hilfe scheint in Sicht, stur wie alle Männer im höheren Alter, verschließt er sich gut gemeinten Ratschlägen von Freunden, die seine einzigen Bezüge sind, neben seinem schnelllebigen und platonischen Leben als Musiker. Finanziell abgesichert ist er zudem ebenso nicht, was ihn immer weiter in den Alkohol flüchten lässt und sich von seiner Wirklichkeit entfernen lässt, so dass er auch im wahren Leben nur noch mit Bad, als Vornamen, angeredet werden will.

Abgerundet werden die tiefgreifenden thematischen Elemente durch wunderschöne Landschaften und einen Sound der seines Gleichen sucht. Die Emotionen die dadurch erzeugt werden, unterstützen immer haargenau die Gefühlswelt in der sich der großartige Jeff Bridges, als Bad, befindet und lässt Nähe zu Charakter entstehen.

Ein wenig negativ im Figurenensemble wirkt sich Colin Farrel aus, den man eigentlich aus abenteuerreicheren Geschichten kennt, der hier im Countrylook und -Manier sehr ungewohnt erscheint und den abgeklärten Country-Helden wirklich nur mimen kann anstatt ihn, wie Bad, darzustellen.

Ein weiterer Kritikpunkt entsteht aus der Story, die an manchen Ecken und Kanten ein wenig unvollendet erscheint, so dass man den Wert des Film mehr auf die Emotionen, Bilder und den Sound zurückführt als auf das eigentlich filmische, was in meinen Augen etwas schade ist. Jedoch entschädigen einen die Bilder und der einmalige Sound.

Fazit

Ich finde den Film auf jeden Fall gelungen und die wunderschöne Musik lädt sehr dazu ein den Film zu erleben, weil genau das bewirkt er, man lebt und fühlt mit dem Protagonisten in seinen Höhen und Tiefen. Die ansehnlichen Landschaften durch welche sich Bad durchschlägt bewirken dann noch ihr übriges, um den Einfühlungsfaktor noch zu verstärken.

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