Geschichte der internationalen Beziehungen

Harald Kleinschmidt: Geschichte der internationalen Beziehungen

Das vorliegende Buch gehört zur Universal-Bibliothek des prominenten baden-württemberigschen Verlages Reclam, trägt dort die Nummer 17013, und kam im Jahre 1998 auf den Markt

Inhaltlich spannt es den Bogen vom Zusammenbruch des Römischen Reiches bis in unsere Tage. Es „wird von der Überzeugung geleitet, daß die einzelnen Staaten in ihrer Summe ein dynamisches Ganzes bilden, ein System, das seine eigene Geschichte hat und innerhalb dessen die Aktionen der einzelnen Staaten ihren eigenen Sinn erhalten,“ wie die Inhaltsangabe auf dem hinteren, zitronengelben Buchdeckel berichtet. Die Quellentexte am Ende sollen wohl ein Verständnis vom Staatsverständnis der jeweiligen Zeit wecken.

Der Autor

Über den Autoren ist in diesem Heft leider nichts enthalten. Ich werde ihn hier also leider nicht anhand seiner beruflichen Biographie weiter vorstellen können. Es wird aber schon beim Querlesen schnell deutlich, daß er einen wissenschaftliche, universitären Hintergrund haben muß. Wenn wir vernachlässigen, daß der Verlag ansonsten nicht an ihn herangetreten wäre, sind seine Ausführungen schon ein deutliches Indiz dafür.

Die Besprechung des Buches

Sie setzen ein Faktenwissen (beispielsweise hinsichtlich der historischen Geschehnisse und handelnden Personen) voraus, das dem nicht vorgebildeten Zeitgenssen einfach fehlt.

Es gibt keine Zeittafel, die alle wichtigen Ereignisse noch einmal in Erinnerung ruft. Es gibt zwar Schwarzweißbilder, die die Ausführungen illustrieren sollen. Je mehr wir uns aber der Neuzeit nähern, desto weniger werden auch diese Anschauungsobjekte. Beim 20. Jahrhundert gibt es leider nur noch Bleiwüste.

Bei den Quellentexten sind beispielsweise Niccolo Macchiavelli, Gottfried Wilhelm Leibniz, Eyre Corwe und Jean-Jeacques Rousseau vertreten. Es ist aber nicht immer klar und eindeutig, warum sie hier vertreten sind. Es sind jene Autoren, bei denen man schnell den Eindruck gewinnen kann, daß sie gerne herangezogen werden, wenn es um politische Theorien geht.

Eine Einordung, quasi als Fazit

Der Autor habe hier „eine ganz neue Art von Weltgeschichte, die in der Universal-Bibliothek als Ergänzung und Summe neben der wachsenden Anzahl kleiner Nationalgeschichten ihren Platz“, wie es die Inhaltsangabe formuliert.

Sie hängt den Anspruch damit sehr hoch. Ob und inwieweit das Buch ihm gerecht wird, sei einmal dahingestellt. Inhaltlich geht es weit über das allgemeine Schulwissen hinaus. Der Autor zeigt eher geistige, politikwissenschaftliche (im Sinne von staatstheoretisch, das Staatsverständnis betreffend) und allgemeien kulturhistorische Entwicklungen der praktischen Politik. Kennen muß man vieles davon nicht. So gesehen liegt hier eher ein Werk von einem Fachmann für Fachleute vor. Ein praktischer Nutzen für den täglichen Gebrauch ist für mich hier nicht sehr offensichtlich.

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