Limit von Mark T. Sullivan
Inhalt
Im exklusiven Jefferson Club in Montana machen die sieben reichsten Männer der Welt gemeinsam Urlaub. Die Anlage ist mit jeglichem Komfort ausgestattet, den man sich für Geld kaufen kann und wird von einem firmeneigenen Securityteam, bestehend aus Ex-Elitesoldaten, gesichert. Für 6,5 Millionen Dollar können sich die Superreichen im Jefferson Club ein Chalet kaufen und gemeinsam viel Spaß haben. Eine schnelle Internetanbindung sichert die ständige Börsenpräsenz, und auch an gegenseitigen Tipps für profitable und schmutzige Geschäfte mangelt es nicht.
An Silvester machen die Multi-Milliardäre allerdings die Erfahrung, dass man mit Geld eben doch nicht alles kaufen kann. Denn die „Dritte Front“, eine militante Organisation von Globalisierungsgegnern, will Gerechtigkeit für alle Menschen. Sie haben unter Führung eines mysteriösen Generals den Club überfallen und dabei sämtliche Gäste als Geiseln genommen. Die Reichen sollen nun für ihre Habgier büßen.
Für Mickey Hennessy, den stellvertretenden Sicherheitschef des Clubs, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn auch seine drei Kinder befinden sich in der Gewalt der Globalisierungsgegner. Zumindest geht Mickey davon aus, nachdem er sich nach einem Schusswechsel mit einigen Terroristen außerhalb der Anlage in Sicherheit gebracht hat. Im schnell errichteten Hauptquartier des FBI-Krisenteams weiß jedoch niemand, dass sich Hennessys Kinder in dem Durcheinander absetzen konnten. Sie haben sich in die Wohnung ihres Vaters flüchten können…
Börsenexpertin wittert Unregelmäßigkeiten
Cheyenne O’Neill ist Expertin für Wirtschaftskriminalität beim FBI und beobachtet nervös die Kursrallye zum Jahresende. Sie hat das Gefühl, dass mit den Börsenkursen irgendetwas nicht stimmt. Da erfährt sie, dass die sieben reichsten Männer der Welt in den Bergen Montanas gemeinsam Urlaub machen. Kurzentschlossen reist sie auf eigene Faust in die verschneite Bergregion. Doch sie kommt zu spät. Während ihrer Anreise wurde der Club bereits überfallen. Die Kämpfer der „Dritten Front“ wollen Schauprozesse gegen die Geschäftsleute veranstalten, die auch im Internet übertragen werden. Frauen, Kinder und Bedienstete haben die Terroristen zuvor freigelassen.
Kinder greifen ein
In der Einsatzzentrale beobachten Mickey und Cheyenne zusammen mit den anderen Sicherheitsleuten die Live-Prozesse. Die Abstimmungen, die von der „Dritten Front“ im Internet veranstaltet werden, gehen gegen die Superreichen aus. Sie werden wegen verschiedener Verbrechen verurteilt, und schnell wird deutlich, dass die „Dritte Front“ keine Späße macht – es kommt zu ersten Hinrichtungen. Als ein Mann auf dem Eis des Pools verbrannt werden soll, greifen die drei Kinder ein und schießen mit den Waffen ihres Vaters auf die Terroristen. Jetzt beginnt auch in der Anlage eine neue Hatz, die Mickey Hennessy als Zuschauer am Bildschirm den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Mit viel Action und Gewalt geht es weiter, bis zum grandiosen Finale. Und wer nach zwei Dritteln von „Limit“ denkt, die Story sei bereits am Ende angelangt, wird kurz darauf eines Besseren belehrt!
Fazit
Angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise dürfte sich wohl so mancher Hörer nachdenklich die Ohren reiben – hat man nicht schon oft von den Luxusressorts der Superreichen gehört oder gelesen? Die miesen Tricks und Geschäfte am Rande der Legalität, mit denen die meisten Romanfiguren ihren Reichtum zusammen gerafft haben, erscheinen da durchaus glaubwürdig und nachvollziehbar. Mark T. Sullivan legt mit „Limit“ aber einen Thriller vor, der zweifelsohne als „reißerisch“ beschrieben werden kann, denn an Tempo, Action und Schießereien herrscht in „Limit“ wahrlich kein Mangel. Aber Sullivan baut auch die üblen Zockereien der Geschäftsleute, um die es in den Schauprozessen geht, mit in seinen Thriller ein – ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Milieus.
Zwar verallgemeinert der Autor die vermeintlichen Globalisierungsgegner etwas polemisch, trotzdem kommt die Botschaft an. Der wendungsreiche Verlauf der Geschichte sorgt (leider) dafür, dass man nicht allzu lange nachdenkt. Sullivan gelingt es sogar, auf glaubwürdige und sympathische Art und Weise ein wenig Herzschmerz einzubauen, denn – man ahnt es fast – am Ende werden Mickey und Cheyenne eine Paar. Der stolze Vater, seine drei ebenso mutigen wie schießwütigen Kinder, die scharfsinnige FBI-Analystin, nun vereint in „trauter Zweisamkeit“ – ein wenig dick aufgetragen ist das schon. Dem einen oder anderen mag „Limit“ deshalb wohl auch zu klischeehaft erscheinen. Insgesamt ist die Story jedoch glaubhaft konstruiert, und die drei mutigen Teenager sorgen als kleine Nebengeschichte dafür, dass die Sympathien der Hörer klar verteilt sind. Insgesamt ein gelungenes (Hör-)Buch, welches an keiner Stelle langweilig wird.