Der dunkle Wächter

Was man dem Bösen versprochen hat, das wird es sich holen.

Der Roman »Der dunkle Wächter« von Carlos Ruiz Zafon beginnt mit einem Brief an ein Mädchen, namens Irene. Der Leser erfährt, dass im Sommer 1937 in einem kleinen Ort an der normannischen Küste etwas geschehen ist, das das Leben des Briefschreibers nachhaltig beeindruckt und geprägt hat.

Frankreich 1937
Im geheimnisvollen Anwesen Cravenmoore lebt Lararus Jann, ein Spielzeugfabrikant mit Hunderten seiner mechanischen Figuren, die er selbst gebaut hat.

Irene, die nach dem Tod ihres Vaters mit ihrer Mutter in das kleine Dorf an der Küste der Normandie gezogen ist, ist das Gelände von Cravenmoore von Anfang an nicht geheuer. Doch dann bekommt auch noch ihre Mutter eine Anstellung bei besagtem Spielzeugfabrikanten. Die Arbeit für den Fabrikanten Lazarus Jann ist leicht, denn er eigt sich doch als überaus ruhiger, sympathischer Mann, der für Simone sogar zu einem Freund wird. Sein Anwesen übt auf sie eine große Faszination aus, denn es ist voller Spielzeug – technische, teilweise lebensgroße, menschlich wirkende Gebilde.

Als Irene einen neuen Freund, Ismael, kennen lernt, hält die beiden bald vor Neugier nichts mehr. Wieso dürfen bestimmte Zimmer nicht betreten werden? Wo ist die schwerkranke Frau des Fabrikanten? Was hat es mit Lazarus Jann nur auf sich.

Doch dann öffnet Hannah aus Unachtsamkeit einen Flakon und setzt auf diese Weise einen mysteriösen Schatten frei, der sie jagt und tötet. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Als auch noch ein brutaler Mord geschieht, offenbart sich Cravenmoor als Ort des Schreckens. Dunke Schatten jagen durch das Haus und im Wald treibt eine unnahbare möchtige Kreatur ihr Unwesen.
Irene und Ismael fürchten schon bald um ihr Leben, denn dieser Sommer könnte ihr Letzter werden…

Fazit:
Carlos Ruiz Zafon versteht es, in nur wenigen Sätzen ein ganzes Leben zu erzählen. Daher hat man schnell das Gefühl, die Familie Sauvelle schon lange zu kennen. Gerade durch die Schicksalsschläge – der Tod des Vaters und die drohende Armut – freut man sich daher mit ihr über die einmalige Chance, an der normannischen Küste ein neues und wohlsituierteres Leben zu beginnen.
Weniger ein Kinderbuch, wie man zu Anfang meinen möchte. Schon nach kurzer Zeit konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, so spannend fand ich es. An einigen Stellen wird es jedoch sogar für mich ein wenig zu fantastisch und unreal. Jedoch tut dies der schaurigen und unheilvollen Atmosphäre des gesamten Romans keinen Abbruch.
Menschliche Abgründe, steigende Gefahrund Tiefsinn werden vermischt mit tödlichen Geheimnissen und großen Gefühlen.
Ein weiteres tolles Buch von meinem Lieblingsautor Carlos Ruiz Zafon.

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