Quanten-Yoga

Kalashatra Govinda: Quanten-Yoga: Im Einklang mit der Matrix durch einfache und heilsame Übungen (mit Poster) Yoga in keiner anderen Dimension

Als das neue Buch von Kalashatra Govinda gerade auf dem Tisch lag, fragte ein zufällig Vorbeigekommener: Quantenyoga? Ich dachte, dass heißt Quantenphysik. Man sollte dem Wundernden einfach sagen, dass es – leider! – in modernen Zeiten die einzige Möglichkeit ist, sich mit spannenden Namen vom Rest des Schützenfestes abzuheben. Was früher einfach Aufmerksamkeit hieß, muss heute Selbstinstruierte Körperachtsamkeit (kurz SeKA) heißen, was mal Konditionstraining hieß, ist heute Total Body Fitness; und nun eben Quantenyoga. Ach so, dass hieß früher einfach Meditation.

Der Reihe nach: Der Autor hat bislang mit einer ganzen Reihe von hochwertigen Chakra-Büchern auf sich aufmerksam gemacht. Auch da geht es um die Verbindung physischer und psychischer (oder besser: metapsychischer) Aspekte, um eine Integration der Yogatradition abseits vom bloßen Fitnessgedanken, wie er in den meisten deutschen Studios angeboten wird.

Govinda startet das Buch mit einer gesunden Mischung der Heroen Pantanjali (Yoga) und Werner Heisenberg (Physik), die im Grunde das Gleiche zu sagen haben. Das haben natürlich Choprak und Capra auch schon gezeigt; Govinda überträgt schließlich nun dieses Wissen des Eins in Allem auf die Yogapraxis, indem er die physikalischen Ideen der Relativitätstheorie konkret auf Heilung überträgt.  Indem man zum Beispiel mit Hilfe einer positiven Affirmation oder Mudras eine Problemstelle des Körpers oder Geistes ausgleicht.

Govinda ist anthropologisch nicht immer auf der Höhe. So wird der Parasympathikus zum Energiebündel (dabei ist er neurologisch genau das Gegenteil) und die cartesianische Trennung von Körper und Geist wird zunächst aufgehoben und dann wieder zementiert, indem er ganz bewusst Übungen für die getrennten Bereiche angibt. Doch er ist sich meistens dessen bewusst und will explizit einen praktischen Ratgeber anbieten, und das, muss man am Ende konstatieren, gelingt ihm ausgezeichnet.

Wunderbare bebilderte Übungen mit klaren Anweisungen, eine einfache, aber sehr effektive Struktur mit Atemeinstieg, Körperachtsamkeit, Affirmation und Mudra. Für sieben Körper- (Immunsystem, Haut, Atmung etc.) und Geistesschwachstellen – letztere bezogen auf die sieben Chakras und deren Emotionsverbindungen. So unnötig verklausierend das verbal manchmal daher kommt, in der Praxis ist das ganz große Lebendigkeit. Muss man mal ausprobieren, und selbst wenn Govinda sagt, mit einigen wenigen Übungen könne man sich heilen ist das – Achtung! – nicht übertrieben.

Fazit:

Im Einklang mit der Matrix durch einfache und heilsame Übungen, steht im Untertitel auf dem Cover des Buches. Ja, das Wort Matrix stört, weil es ganz offensichtlich dem Zeitgeist huldigen will anstatt der Wirklichkeit gerecht zu werden. Denn stattdessen hätte es das Wort Leben auch getan. Wie dem auch sei: allem verbalem Zuckerguss zum Trotz ein inhaltlich starkes Buch mit guter Übersicht, tollen Übungsreihen am Ende des Buches inklusive Poster und ganz viel Intuition, die sich in der Praxis auswirkt. Wie so oft in der Szene: vergesst die Parolen, geht in die Praxis!

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