EIN MANN UND SEIN KLAVIER!
Der Musiker:
Sir Elton John zählt zu den erfolgreichsten Musikern der Popgeschichte. Geboren als Reginald Kenneth Dwight in Middlesex, wuchs er bei seiner Großmutter auf, die ihn zum Klavierspielen motivierte. An der Royal Academie Of Music in London begann er mit einem Studium und spielte in der Begleitband eines Musikers namens Long John Baldry, der ihm zu seinen späteren Künstlernamen inspirierte. 1967 lernte er den Songtexter Bernie Taupin kennen, mit dem er noch heute zusammenarbeitet. 1969 erschien sein erstes Album „Empty Sky“. Das zweite Album „Elton John“ brachte dann den Durchbruch. Seitdem hat er unzählige Hits wie „Candle In The Wind“, „Crocodile Rock“ oder „Nikita“ gesungen. 1995 wurde er von Queen Elisabeth zum Ritter des britischen Empire geschlagen und darf sich seitdem Sir nennen.
Das Album:
Sieben Jahre nach seinem letzten Solo-Studioalbum „The Captain & The Kid“ legt Elton John mit „The Diving Board“ seinen mittlerweile 33.Longplayer vor. Ein Werk, mit dem er zu seinen Anfängen zurückkehrt, denn im Mittelpunkt stehen er und sein Klavier.
Nach über vierzig Jahren in der Showbranche muss Elton John niemandem mehr etwas beweisen. Und so kann er in seinen Stücken hemmungslos mit Gospel, Soul, Blues oder R&B herumspielen. Dabei wird er von so guten Musikern wie Doyle Bramhall (Gitarre), Keefus Ciancia (Keyboards), Jay Bellerose (Schlagzeug) oder Motown-Legende Jack Ashford (Percussion) begleitet.
„The Diving Board“ ist anders, als viele Elton-John-Alben zuvor. Das machte schon die Single „Home Again“ deutlich, die nach schwerer Kost klingt, sich aber zu einem seiner besten Songs der letzten Jahre entwickelt. Und von diesem Kaliber gibt es mehr: „Oceans Away“ oder „The Diving Board“ zeigen, welch guter Musiker Elton John ist. Mit „Oscar Wilde Gets Out“ oder „Can’t Stay Alone Tonight“ gibt es natürlich auch flottere Nummern. Als weitere Perlen entpuppen sich die drei „Dreams“-Titel, die allesamt improvisiert wurden. Lohnenswert sind einmal mehr auch die Lyrics von Bernie Taupin, deren Übersetzung sich lohnt. Insgesamt zeigt das Album, warum Elton John und Bernie Taupin ihren Platz in der Hall Of Fame sicher haben.
Die Deluxe Edition kommt dann noch mit vier Bonus Tracks daher. Neben „Candelit Bedroom“, das auch auf dem regulären Album hätte platziert sein können, gibt es Liveaufnahmen von „Home Again“, „Mexican Vacation“ und „The New Fever Waltz“, die in den Capitol Studios aufgenommen wurden, als einer kleinen Besucherrunde das neue Album präsentiert wurde.
Trackliste:
01 – Oceans Away
02 – Oscar Wilde Gets Out
03 – A Town Called Jubilee
04 – The Ballad Of Blind Tom
05 – Dream #1
06 – My Quicksand
07 – Can’t Stay Alone Tonight
08 – Voyeur
09 – Home Again
10 – Take This Dirty Water
11 – Dream #2
12 – The New Fever Waltz
13 – Mexican Vacation (Kids In The Candlelight)
14 – Dream #3
15 – The Diving Board
16 – Candlelit Bedroom
17 – Home Again (Live From Capitol Studios)
18 – Mexican Vacation (Live From Capitol Studios)
19 – The New Fever Waltz (Live From Capitol Studios)
Fazit:
„The Diving Board“ ist ein Album, das fast alle Musikliebhaber begeistern wird. Wer nur den König-der-Löwen-Sound mag, wird sicherlich etwas irritiert sein. Doch man stellt schnell fest, das Elton John im Herbst seiner Karriere ein tolles Album gelungen ist.