The Beatles – A Hard Day’s Night
You make me feel alright
Yeah, Yeah, Yeah. So darf man allzeit rufen, wenn es um die definitiv beste Musikband aller Zeiten geht und man sie entsprechend begeistert feiern will. Yeah, Yeah, Yeah hieß aber auch der erste Film, den die Beatles seinerzeit 1964 ins Kino brachten. Heute firmiert der Streifen unter dem Titel, der auch den gleichnamigen Soundtrack und das dazugehörige Album klassifiziert: A Hard Days Night. Ein musikalischer Meilenstein und ein filmischer Slapstick-Genuss, der immerhin im Folgejahr auch für den Oscar nominiert wurde, ihn aber erstaunlicherweise nicht gewann. Nun kommt eine überarbeitete Version des Films als Doppel-DVD und Blu-Ray auf den Markt, wobei wir uns hier in dieser Rezension auf den Film konzentrieren, da wir weder die Bonus-DVD noch ein Booklet zum Rezensieren zur Verfügung hatten. Aber auch der Film hat es in sich.
Wie bei vielen anderen, älteren Streifen auch, hat die Übertragung fürs Heimkino eine lange Geschichte. In den 1980er Jahren gab’s von dem Beatles-Film die ersten VHS-Videokassetten, knapp zwanzig Jahre später wurde dann der DVD-Markt beliefert. Vergleichbar mit dem, was wir heute zu Gesicht bekommen und vor allen Dingen im Ohr vernehmen dürfen, ein wackeliges, krächzendes Etwas. Die neue Version ist klar, sauber im Sound und perfekt abgemischt. Gerade für Fans eine tolle Weiterentwicklung, die noch deutlicher hervorsticht als die vor zwei Jahren komplett neu abgemischte Albensammlung (und die war schon gut!).
Optisch und auditiv ein grandioser Aufstieg, bleibt der Film selbst natürlich so wie er war. Ein Klamauk und eine gelungene Selbstironie der schon ein Jahr nach den ersten Singles grassierenden Beatlemania. Die vier Liverpooler werden von Horden kreischender Mädchen verfolgt, lachen und scherzen viel, machen Musik und – das die quasi erfundene Story des Film – werden von Paul McCartneys Großvater (im Film Winfrid Brambell) hintergangen, der Autogramme nachmacht und Ringo hinterlistig ins Abseits stellen will. Das ist lustig, einfach und mit all dem Charme der 1960er Jahre, in dem es nicht um fesselnde Plots ging, sondern um das Nahdransein bei den Fab Four.
Dennoch heimste der Film nahezu ausschließlich positive Kritiken ein, was auch fünfzig Jahre später deutlich wird. Schnelle Cuts, ein interessantes, kurzweiliges Auf und Ab und selbst das Zeittotschlagen in Zügen wird zum spannungsgeladenen Momentum. Das liegt vor allem natürlich an den vier Charakteren selbst, die nicht nur authentisch sich selbst darstellen, sondern – das macht nämlich den Erfolg dieser Vier aus – ihre typischen charakteristischen Eigenschaften und Eigenarten zur Schau stellen: ungekünstelt, wirklich, aussagekräftig.
Fazit:
Bislang war A Hard Days Night eines der besten Alben der Musikgeschichte. Mit dieser aufwendig und wunderbar restaurierten Neufassung des Films muss man konstatieren: eine der bestens Musikfilme aller Zeiten liegt hier auf der Hand, der wahrscheinlich mit all den Boni, Booklets und Blu-Rays nochmal deutlich aufgewertet wird. Ein Muss für alle Fans, ein Leckerbissen für alle Musikliebhaber.