DER FÄHRMANN BLEIBT AUF KURS!
Die Musiker:
Der schwedische Gitarrist und Songschreiber Magnus Karlsson ist in der Metalszene kein unbeschriebenes Blatt. Als Songwriter und Produzent für Bob Cately oder für die drei Alben des gemeinsamen Projektes von Russell Allen und Jorn Lande machte er sich in der Branche einen Namen. 2008 heuerte Karlsson als Gitarrist bei der Band Primal Fear an, mit der er bisher die beiden erfolgreichen Alben „16:6“ und „Unbreakable“ aufnahm. Ronnie Romero wurde 1981 in Santiago de Chile geboren und stammt aus einer Musikerfamilie. Im zarten Alter von sieben Jahren begann er in einem Gospelchor zu singen, bevor er die harte Rockmusik für sich entdeckte. Er gründete die spanische Metalband Lords Of Black, mit der er bisher zwei Alben produzierte, und wurde 2015 von Ritchie Blackmore zum neuen Sänger von Rainbow gemacht.
Das Album:
Zwei Jahre nach dem selbstbetitelten Debütalbum kommt jetzt das zweite Werk des metallischen Fährmanns auf den Markt. Ich war sehr gespannt, ob es das hohe Niveau halten oder gar noch steigern kann. Erneut klingt das dynamische Trio unglaublich satt. Zwischen Karlssons schneidenden Riffs und scharfen Soli, Terranas donnernden Trommeln und Romeros durchsetzungsstarkem und tosendem Gesang zeigen The Ferrymen, das satter Old-School-Metal, wenn er so zelebriert wird, niemals langweilig wird.
Fast jeder Song wird von Magnus Karlssons Gitarrenspiel geprägt und hier und da mit etwas Synthie-Klängen angereichert. Diese kommen mal mehr zu. Tragen, wie bei „Heartbeat“ oder „All We Got“, ohne dabei aber zu kitschig oder überflüssig zu klingen. Im Gegenteil. Durch die gute Produktion können auch diese Titel überzeugen. Manchmal setzt sich das Synth-Motiv fort, aber wenn ja, wird es vom The Ferryman-Power-Metal zermalmt oder auf eine leichte Verzerrung reduziert, wie in „The Night People Rise“.
Trotzdem sind alle Arrangements noch in Melodie und Harmonie gehüllt, hauptsächlich in die Gitarren- und Gesangsparts. Und hier ist es einmal mehr Ronnie Romero, der hier seihe ganze Klasse zeigt. Natürlich ist der immer wieder aufkommende Vergleich mit Ronnie James Dio recht abgedroschen, doch wenn jemand in dessen Fußstapfen treten kann, dann ist der Mann aus Südamerika.
Trackliste:
01 – Don‘t Stand In My Way
02 – Bring Me Home
03 – A New Evol
04 – The Night People Rise
05 – Save Your Prayers
06 – Heartbeat
07 – Our Own Heroes
08 – No Matter How Hard We Fall
09 – My Dearest Fear
10 – You Against The World
11 – All We Got
Fazit:
„A New Evil“ ist als Album ein Tsunami aus epischem und bombastischem Power Metal, der das Gehirn zum Schmelzen bringt, das Trommelfell brät und einen immer wieder kräftig bangen lässt. Die zweite Mission hat der Fährmann erneut erfüllt. Es wäre sicher eine Freude, die drei Musiker einmal live zum sehen. Aber bis dahin kann man sich jetzt schon an zwei Überfahren erfreuen. „A New Evil“ kommt auf meiner Playlist direkt zu seinem Vorgänger.