ENTTÄUSCHEND!
Die Sängerin:
Mit drei Alben („18“, „21“ und „25“) und dem James-Bond-Titelsong „Skyfall“ ist Adele Laurie Blue Adkins zu einer der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten aufgestiegen. Geboren in London wuchs sie bei ihrer Mutter auf. Durch die Website MySpace, auf der sie Demoaufnahmen einstellte, wurde eine Plattenfirma auf sie aufmerksam. Ihr Debütalbum „19“ stieg bis auf Platz 1 der britischen Charts. 2011 erschien das Album „21“, das weltweit die Spitzenposition der Hitparaden erreichte und Adele zu einem Superstar machte. Fast ein halbes Jahr hielt sich das Album an der Spitze der englischen Top 10. Dort ist es auch das meistverkaufte Album des 21. Jahrhunderts. Im Jahr darauf wurde Adele der Ritterschlag zu Teil, den Titelsong für den James Bond Film „Skyfall“ zu singen, für den sie dann alle bedeutenden Preise (Oscar, Golden Globe, Grammy) gewann. Im Oktober 2012 erklärte Adele, dass sie sich in den nächsten Jahren verstärkt ihrem Privatleben widmen wolle.
Das Album:
Einen wirklich massiven Kritikpunkt kann ich nicht finden, so dass Miss Adkins durchaus auf dem Weg zum perfekten Popalbum ist, lautete mein Fazit vor rund fünfeinhalb Jahren anlässlich meiner Kritik zu Adeles letztem Album „25“. Jetzt beglückt uns die britische Sängerin mit ihrem vierten Studioalbum, einem Werk, das mit großer Vorfreude und Erwartungen verknüpft wurde.
Die erste Single „Easy On Me“ ist schon jetzt der meistgestreamte Song des Jahres und tatsächlich hat auch mich die Piano-Ballade komplett abgeholt und die Vorfreude auf diesen Longplayer weiter gestärkt. Nun liegt das Album vor, doch nach mehreren Durchgängen kann ich mich den teilweise überschwänglichen Bewertungen mancher Feuilletons nicht anschließen.
In der Tradition der American Songbooks klingen manche Songs, als wolle Adele die 1950er und 1960er Jahre wieder aufleben lassen („Strangers By Nature“, „My Little Love“). Das ist per se nicht verkehrt, doch klingt das alles schon bekannt und wandelt auf dem schmalen Grat zur Kaufhaus-Beschallung. Und so hört man sich durch ein Album, dass von einer Midtempo-Ballade zur nächsten geht. Sicher, ihre Stimme ist auch hier wieder überragend, aber die Titel verwischen, sodass man mit zunehmender Dauer geneigt ist, die Skip-Taste zu verwenden. Wirkliche Highlights sind bis auf „Easy On Me“ leider nicht zu finden.
Trackliste:
01 – Strangers By Nature
02 – Easy On Me
03 – My Little Love
04 – Cry Your Heart Out
05 – Oh My God
06 – Can I Get It
07 – I Drink Wine
08 – All Night Parking
09 – Woman Like Me
10 – Hold On
11 – To Be Loved
12 – Love Is A Game
Fazit:
„30“ konnte meine Hoffnung und Erwartungen leider nicht erfüllen. Das Album versinkt im Midtempo-Sumpf und nur die Stimme von Adele reicht nicht, um daraus ein potenzielles Hitalbum zu machen. Vielmehr liefert sie den perfekten Soundtrack für diverse Werbeclips. Schade, ich hatte hier mehr erhofft und mehr erwartet.
Bewertung:
Musik: 2,5
Instrumentalisierung: 4
Stimme: 5
Abwechslung: 2
Hörspaß: 2,5