ALLES BEIM ALTEN!
Die Band:
An der „Our Lady Of Mount Carmel Secondary School“ lernten sich Sänger Benjamin Kowalewicz und Bassist John Gallant kennen. Zusammen mit Gitarrist Ian D’Sa und Drummer Aaron Solowoniuk gründeten sie die Band Pezz und nahmen das Album „Watoosh!“ auf. 1999 orientierten sie sich in Richtung Rock und mussten sich wegen Namensschwierigkeiten in Billy Talent umbenennen, einer Figur aus dem Film „Hard Core Logo“. Durch Radiopropaganda kam die Band an einen Plattenvertrag mit Warner Records und 2003 erschien ihr Debüt „Billy Talent“. Den Durchbruch in Kanada und Deutschland schaffte die Band drei Jahre später mit dem Album „Billy Talent II“, dass in Deutschland sogar Platin erreichte. Songs wie „Fallen Leaves“ oder „Red Flag“ steigerten den Bekanntheitsgrad der Band. Auch das folgende Album „Billy Talent III“ wurde vor allem in ihrer kanadischen Heimat und in Deutschland ein Erfolg.
Das Album:
Vier Jahre sind seit dem letzten Album „Dead Silence“ ins Land gegangen. Vier Jahre, in denen vor allem der an Multipler Sklerose erkrankte Schlagzeuger Aaron Solowoniuk immer wieder eine Auszeit nehmen musste. Auch bei den Aufnahmen zu diesem Album war Solowoniuk nicht dabei.
Sieht man von den Bonus-Titeln ab, präsentieren Billy Talent zwölf neue Songs. Schon der Opener „Big Red Gun“ macht deutlich, dass es nicht viel Neues im Hause Billy Talent gibt. Man scheint sich auf die bewährte Mischung aus Punk, Rock, Alternative mit eingängigen Hooks und Melodien zu verlassen. Kann man auch, da Gitarrist Ian D’Sa ein Händchen für das Songwriting hat. Allein der Titelsong „Afraid Of Heights“ ist eine Nummer, die von allen Rockradiostationen weltweit sehr dankbar aufgenommen wurde.
Im weiteren Verlauf wird man nur wenig Neues oder gar Experimentelles entdecken. Songs wie „The Crutch“, „Time Bomb Ticking Away“ oder „This Is Our War“ sind sehr hochwertige, aber typische Billy-Talent-Songs. Bei „Louder Than The DJ“ habe ich mich jedoch gefragt, ob die Jungs auch den Ballermann für sich entdecken wollen. Tiefsinniger, besser und sogar ein wenig experimenteller geht es bei „Horses & Chariots“ zu, bei dem statt der typischen Gitarren Keyboards und ein Piano im Vordergrund stehen. Das wird dem einen oder anderen sicher nicht gefallen, aber gerade solche Ausreißer machen ein gutes Album aus.
Trackliste:
01 – Big Red Gun
02 – Afraid Of Heights
03 – Ghost Ship Of Cannibal Rats
04 – Louder Than The DJ
05 – The Crutch
06 – Rabbit Down The Hole
07 – Time Bomb Ticking Away
08 – Leave Them All Behind
09 – Horses & Chariots
10 – This Is Our War
11 – February Winds
12 – Afraid Of Heights (Reprise)
13 – Big Red Gun (Demo Version)
14 – Afraid Of Heights (Demo Version)
15 – Ghost Ship Of Cannibal Rats (Demo Version)
16 – Louder Than The DJ (Demo Version)
17 – The Crutch (Demo Version)
18 – Time Bomb Ticking Away (Demo Version)
19 – Leave Them All Behind (Demo Version)
20 – Afraid Of Heights (Reprise) (Demo Version)
Fazit:
Wer Billy Talent bisher mochte, macht mit „Afraid Of Heights“ nichts falsch. Mit gefällt das Album sogar wieder besser, als der Vorgänger, da dem Album hinten nicht die Luft ausgeht. Allerdings halte ich die Songs der Deluxe Edition für absolut entbehrlich, da es sich nur um Demoversionen der Albumsongs handelt, die keinen wirklichen Mehrwert, sondern nur eine Füllfunktion haben. Trotzdem ist dies ein grundsolides und wirklich gutes Rockalbum.