African Queen – ein Abenteuer von Helge Timmerberg
Inhalt
Der Deutsche Helge Timmerberg reist mit seiner österreichischen Freundin Lisa, in die er frisch verliebt ist, nach Malawi. Sie arbeitet dort für drei Monate in einer Lodge anstatt für ein Jahr, wie sie es geplant hatte, bevor sich die beiden kennen lernten und sie seine Gefühlswelt zu beherrschen begann.
Kurztrip nach Burkina Faso und Senegal
Nach einem kurzen beruflichen Aufenthalt in Burkina Faso ist der Autor mit einem Lufthansa-Piloten in Dakar verabredet, den er über Facebook kennen lernte und der in einigen Tagen einen Stopp im Senegal einlegt, bevor er weiterfliegt.
Während er auf den Piloten wartet, trifft der Autor, neben anderen, künstlerisch tätigen Senegalesen, eine Frau, die ebenfalls seine Gefühle durcheinander wirbelt. Von dem angeblichen Voodoo-Zauber der Frau geheilt, geht es zurück zu Lisa, der es zwar nach wie vor in der Lodge zu arbeiten gefällt, aber der Reisejournalist langweilt sich (und den Leser ebenfalls) und möchte aufbrechen.
In Ostafrika wird es interessant
Der Autor hat seine Freundin überreden können, und so verabschieden sie sich von der Lodge am Malawisee und reisen weiter, zuerst zur Ilha de Mozambique im Indischen Ozean und nun wird auch das Buch interessanter.
Nach einer Zwischennacht in Tansanias Hauptstadt Dar es Salam und einem ausführlichen Bericht über einen Film aus der afrikanischen Filmproduktionsstätte „Nollywood“ in Nigeria, geht es am nächsten Tag weiter auf die Insel Sansibar.
Hier erinnert sich Helge Timmerberg an seinen Freund aus Niedersachsen. Es folgt eine Geschichte über seinen Kumpel und es stellt sich Heimweh nach Deutschland ein. Bevor es aber ganz zurückgeht, kann Lisa ihn noch zu weiteren Afrika-Abenteuern überreden und es folgen der Flug von Sansibar zum Festland nach Tanga und weiter mit dem Bus nach Lushoto in den Usambara-Bergen, das früher Wilhelmstal hieß und zur Kolonie Deutschostafrikas gehörte.
Hier erholten sich der deutsche Hermann von Wissmann und General Paul von Lettow-Vorbeck in Häuschen mit deutscher oder österreichischer Architektur und europäischem Mischwald in wohltuender Höhe.
Heia Safari
Danach folgen die üblichen Safari-Touren inklusive Malaria-Anfall. Von Moshi nach Arusha und in die Serengeti, in der (wie auf Bestellung) die Tiere (Gnus, Zebras, Giraffen, Gazellen, Löwen, etc.) dem frischen Grün folgen und der Ngorongoro-Krater mit Erinnerungen an den ehemaligen Frankfurter Zoodirektor Bernhard Grzimek und dessen Sohn Michael.
In Nairobi wird der Autor im Krankenhaus mit entsprechenden Medikamenten behandelt und erholt sich wieder, so dass die beiden nach Kampala, in die Hauptstadt Ugandas, weiterreisen. Nach einem Abstecher nach Entebbe in den Botanischen Garten mit Regenwald und wilden Tieren, endet das Afrika-Abenteuer in Kairo, das Helge Timmerberg schon von Aufenthalten vor dreißig und zwanzig Jahren kennt.
Autor
Helge Timmerberg wurde 1952 im hessischen Dorfitter bei Bielefeld geboren und schreibt als Reisejournalist für Zeitungen und Magazine. 2001 erschien sein erstes Buch „Tiger fressen keine Yogis“. Es folgten drei weitere Bücher. Sein neues Buch „African Queen – ein Abenteuer“ ist im März 2012 im Rowohlt-Verlag erschienen und enthält 302 Seiten.
Fazit
Von Malawi selbst erfährt der Leser sehr wenig, nur die Erfahrungen des Autors auf dem Malawisee inklusive seiner Angst vor Krokodilen. Auch sonst steht in dem Buch nur das an Information über Malawi und Mozambique, was der Reiseschriftsteller aus einem Lonely Planet-Reiseführer zitiert, wie er selbst schreibt.
Erfahrungen, die eventuell für eigene Reisen nützlich sein könnten, sind kaum bis gar nicht vorhanden. Sie fehlen über Burkina Faso und Senegal gänzlich. Erst ab Seite 171 kommt etwas mehr „Leben“ ins Buch, als der Reisejournalist und seine Freundin Malawi verlassen und über Mozambique nach Norden reisen.
Interessante Informationen scheinen eher von Wikipedia und anderen Afrikabüchern ergänzt worden zu sein, sie sind plötzlich über Ostafrika vorhanden.
Das Reiseabenteuer von Helge Timmerberg bleibt oberflächlich, ichbezogen und bestätigt seine Klischees über Afrika (Voodoo-Zauber, Trickbetrügereien, Malaria, Safari). Überflüssige und unnötige Wortanhängsel wie „scheiß…“ oder „geil“, etc. drücken das Niveau.
Er bedient seine Leser und „Fans“ mit seinem persönlichen Schreibstil und zu oft werden seine Gefühle im Alkohol ertränkt; und dass er Drogen raucht(e), darauf scheint er sehr stolz zu sein, was ihn allerdings nicht vor einem Malariaanfall schützt.
„Massentourismus ist der moderne Kolonialismus, Individualtouristen sind die Pioniere, Reisejournalisten die Entdecker.“ Hier hat der Autor Recht und dies ist nicht nur in Afrika so.
Alles in allem ist es ein nettes, unterhaltendes Buch, zum Teil lustig geschrieben, aber ohne wirklichen Informationswert.