Alfred Hitchcock: Die drei ??? und die Silbermine
Eine Inhaltsangabe
Allie Jamieson ist starrköpfig und voreingenommen. Sie ist auch eine alte Bekannte der Juniordetektive aus Kalifornien. Sie ist eine jener Bekanntschaften, die die 3 Jungen nicht gerne wiedersehen.
Und dennoch nehmen die drei Fragezeichen einen Ferienjob bei Allies Onkel Harrison Osborne an. Sie sollen ihm beim Bäumeschneiden helfen. Und prompt ereignen sich merkwürdige Ereignisse in der Nachbarschaft. Es erscheint schon seltsam, daß der stinkreiche Wesley Thurgood eine alte, verlassene Silbermine kauft, nämlich die berüchtigte „Todesfalle“. Und warum wird er so wütend, als Allie das Bergwerk besichtigen möchte? Als dort ein schauriger Fund gemacht wird, haben die drei Fragezeichen einen neuen Fall.
Eine Einordnung
Es sind schon kleine Äußerlichkeiten, an denen der fachkundige Leser erkennen kann, daß hier ein Buch aus den Anfangstagen der drei ??? vorliegt. Alfred Hitchcock, der berühmte britisch-amerikanische Filmregisseur – sein Konterfei taucht sowohl auf dem Buchdeckel wie auch im Buch (zusammen mit kurzen, knappen Bemerkungen zur Handlung) immer wieder auf. Im letzten Kapitel wird er sogar in die Handlung einbezogen. Auch die legendäre Visitenkarte kommt vor.
Es sei auch ein Wort zu den Charakteren gesagt. Justus ist noch nicht die pummelige Denkmaschine, Peter noch nicht übertrieben ängstlich.
Über den Autor
Die Idee für die Jugendbuchreihe stammt von dem US-amerikanischen Mystery-Schriftsteller Robert Arthur. Mit „Die drei Fragezeichen und das Rätselschloß“ veröffentlichte er 1964 den allerersten Band. Da er mit Hitchcock bekannt war, kam er auf die Ideen, dessen Namen für die Buchreihe zu verwenden. Es gibg hier also nur um die Frage der Publivity.
Alfred Hitchcock war nie Autor oder Herausgeber eines der Bücher. Tatsächlich hatte Arthur nur die Lizenz erworben. Hitchcocks Namen verwenden zu dürfen.
Artuhr starb am 2. Mai 1969. Ein Team an Autoren setzte seine Arbeit bis 1987 (zumindest in den USA) fort; dann wurde die Produktion zumindest dort eingestellt. Bei uns in Deutschland gibt es die Serie allerdings noch; hier schreibt ein ganzes Team an den Fortsetzungen. Als die Lizent für die Nutzung des Namens „Hitchcock“ bei uns in Deutschland im Jahre 2004 ausläuft, läßt ihn der Verlag auch weg. M. V. Carey verfaßte den Text für dieses Buch.
Dahinter versteckt sich Mary Virginia Carey. Sie wurde am 19. Mai1925 in New Brighton, England geboren.
Noch im selben Jahr wanderte ihre Familie in die USA aus. Ihr Vater, John Cornelius, arbeitete als Ingenieur. Carey besuchte das College of Mount St. Vincent in Riverdale (New York). Im Jahr 1948 begann Carey dann ihre Karriere als Schriftstellerin und Publizistin. Im Jahr 1955 erlangte sie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. In diesem Jahr begann sie auch, bei den Walt Disney Productions in Burbank (Kalifornien) zu arbeiten. Dort war sie vierzehn Jahre lang als Autorin beschäftigt. Zwischen 1969 und ihrem Tod am 27. Mai 1994 in Kalifornien war Mary Carey freischaffende Schriftstellerin.
1971 schrieb Carey mit The Mystery of the flaming footprints (Die Drei ??? und die flammende Spur) ihr erstes Buch in der Reihe The Three Investigators. Sie war die erste weibliche Autorin, die an der Serie mitschrieb. Da der Verlag die Tatsache, daß eine Frau für eine Buchserie schrieb, die für Jungen geschaffen wurde, nicht unnötig publik machen wollte, wurden ihre Bücher unter dem Kürzel M.V. Carey herausgegeben.
Fazit
Die Geschichte bietet gute Unterhaltung für Jugendliche. Wozu ich hier auch diejenigen Erwachsenen, die – wie ich- mit den drei ??? aufgewachsen sind, zähle.
Die Jugendlichen ermitteln in Neu-Mexiko, also fernab der Heimt. Die Geschichte ist eine Mischung aus Schatzsuche und der Aufklärung von Straftaten.
Das englischsprachige Original ist im Jahre 1976 auf den Markt gekommen. Dies ist an so manchem Detail zu spüren. Bob ist zwar für die Recherche verantwortlcih. Ihm stehen aber weder Computer / Internet noch die sonstigen Annehmlichkeiten des beginnenden 21. Jahrhunderts zur Verfügung. Er muß also noch ganz klassisch in einem Zeitungsarchiv forschen.
Als Allie und Peter am Ende in Not geraten, können sie nicht mit einem Mobiltelefon einen Notruf absetzen und Hilfe holen.
Für meinen persönlichen Geschmack liegt hier eher eine durchschnittliche Hausmannskost vor. Ihr fehlt der erzählerische Tiefgang, der klar werden läßt, worum es hier geht. Nur eine Schatzsuche? Die Aufklärung eines Todesfalles? Um mehr? Handlung und Charaktere wirken daher auch nur oberflächlich und wenig ausgeprägt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht auch Adjektive wie gewöhnlich, alltäglich oder banal hinzufügen sollte. In vielen Geschichten gibt es beispielsweise mysteriöse Gruseleffekte, die die Geschcihte erst so richtig spannend gestalten und dementsprechend hier als fehlend empfunden werden.