Always time to die von Elizabeth Lowell
Inhalt
Die junge Genealogin Carolina May wird von der exzentrischen Winifred Castillo beauftragt, die Familiengeschichte der Quintrell-Castillos zu schreiben, jedoch mit Fokus auf die mütterliche (Castillo)-Linie. Als Carolina auf der großen Ranch ankommt, erlebt sie zunächst die Beerdigung des Clanvaters, dem fast 100jährigen ehemaligen Senator A.J. Quintrell III, der kurz zuvor – das weiß jedoch nur der Leser, nicht die Familie – ermordet wurde. Aufgrund seines hohen Alters und Krankheit, die ihn bettlägerig gemacht hatte, geht jedoch niemand von Mord aus.
Schon bald erfährt Carolina, daß außer Winifred, die eine private Fehde gegen A.J. Quintrell III und dessen Sohn, den Gouverneur Joshia Quintrell, führt, niemand sie auf dem Gelände willkommen heißt geschweige denn, eine Familiengeschichte publiziert haben möchte. Die Dienstmädchen weigern sich, sie zu bedienen, sie bekommt das schlechteste Zimmer usw. Winifred ist aber fest entschlossen, Carolina alle Informationen zu geben, die sie benötigt, denn sie weiß, daß sie damit dem ambitionierten Gouverneur, der kurz vor der Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten steht, schaden kann. Sie deutet immer wieder an, welch schlechte Menschen der Senator und auch der Gouverneur waren bzw. sind, scheint aber sich durch Carolinas Hilfe Beweise zu erhoffen, die sie allein nicht bringen kann.
Auf der Farm in Taos, New Mexiko, leben neben Winifred noch – wenn er nicht durch seine Geschäfte in anderen Teilen des Landes unterwegs ist, was überwiegend der Fall ist – eben der Gouverneur Quintrell und seine Frau Anne sowie seine Mutter Sylvia Maria, die jedoch seit einem Herzinfarkt in den 60er Jahren ans Bett gefesselt ist und die Außenwelt nicht mehr wahrnimmt.
Bei ihren Recherchen lernt Carolina schnell den Redakteur der lokalen Zeitung , Gus, sowie dessen Pflegebruder Daniel Duran kennen, merkt aber erst sehr spät, daß dieser der Sohn der Schwester von Gouverneur Quintrell ist, da dieser nichts mit der Familie zu tun haben will. Seine Mutter, Diana Quintrell ist sogar noch abweisender; sie verbittet sich, daß in ihrem Hause der Name Quintrell überhaupt nur ausgesprochen wird.
Daniel und Carolina kommen sich näher, sowohl beruflich als auch privat. Beruflich, weil Daniel eine Bein-Verletzung in seiner Heimatstadt auskuriert und daher Zeit hat, Carolina das Zeitungsarchiv zu erklären (das er digitalisiert hat für seinen Freund/Bruder Gus) und ihr bei den Recherchen zu helfen, da er selbst daran interessiert ist, zu erfahren, welches Geheimnis seine Mutter hat.
Als Carolina mehrere Drohungen – u.a. eine frisch geschlachtete Ratte auf ihrem Bett – erhält, nimmt Daniel sie mit zu sich nach Hause, wo er besser auf sie aufpassen kann. Carolina versteht noch immer nicht, warum ihre eigentlich harmlose Arbeit so viel Wirbel verursacht, daß letztendlich sie jemand nicht nur aus der Stadt jagen will, sondern auch versucht, sie umzubringen.
Als in kurzer Folge Sylvia und dann auch Winifred sterben, spitzen sich die Ereignisse zu, denn der Mörder weiß, daß Carolina ihre Arbeit beenden will, auch wenn ihre Auftraggeberin verstorben ist.
Als die Wahrheit ans Licht kommt, sind davon nicht nur der Gouverneur, sondern noch viel mehr Menschen betroffen….
Fazit
Lowell schafft es, trotz der komplizierten Familienverhältnisse des Clans einen Pageturner zu schreiben, den man wirklich bis zur letzten der fast 500 Seiten nicht aus der Hand legen kann. Dankenswerter weise gibt es am Anfang des Buches einen Stammbaum der Familie, ohne den so manch ein Leser angesichts der vielen Personen sonst sicher verzweifeln würde.
Ein super spannend geschriebener Roman mit sehr sympathischen Helden und verschrobenen Charakteren einer alteingesessenen Familie, gespickt mit politischer Verdorbenheit, mexikanisch-spanischen Drogenkartellen und den üblichen menschlichen Schwächen! Eines der besten Bücher Lowells, die auch sonst nur Bestseller schreibt.